Über die Österreich-Tochter des deutschen Notebook- und Monitor-Herstellers Maxdata wurde gestern, Montag, das Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Essen (Deutschland) eröffnet, teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) am Dienstag mit. Abzuwarten bleibt laut KSV, ob es in den nächsten Wochen zu einem Sekundärverfahren an einem österreichischen Gericht kommt. Auch über weiter Auslandstöchter wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.

Zahlungsunfähigkeit

Bereits am 25. Juni hatte Maxdata wegen drohender Zahlungsunfähigkeit den Insolvenzantrag gestellt. Seit Jahren leidet das Unternehmen unter dem hohen Wettbewerbsdruck und einem massiven Preisverfall in der IT-Branche, was zu Umsatz- und Ergebnisrückgängen führte.

 Zukunft des Standortes ist unklar

Welche Auswirkungen das Insolvenzverfahren auf den Österreich-Standort, der sich in Wien-Floridsdorf befindet, hat, ist unklar. Mit der Insolvenzeröffnung sollen alle noch operativ tätigen Gesellschaften formalrechtlich geschlossen werden, um die Assets (Marken Maxdata, Belinea) an den taiwanesischen Quanta-Konzern verkaufen zu können, berichtete das "WirtschaftsBlatt" vor einer Woche.

Der Vertriebe gehe hierzulande weiter, "mehr wissen wir noch nicht", sagte ein Wiener Maxdata-Mitarbeiter zum "WirtschaftsBlatt". Die Service-Sparte, ein Drittel der Belegschaft, sei an Kapsch ausgegliedert worden.

Gute Zeiten

Maxdata Österreich setzte zu besten Zeiten (2005) mit 47 Mitarbeitern rund 39,96 Mio. Euro um, so das "WirtschaftsBlatt". Ende 2006 waren es nur noch 37 Mitarbeiter und 24,9 Mio. Euro Umsatz. Das Betriebsergebnis betrug minus 61.000 Euro. Der Umsatzeinbruch wurde im Bilanzlagebericht 2006 mit "dem Ausbleiben großer Projektgeschäfte mit der Bundesbeschaffungs GmbH (BBG) und dem Magistrat Wien (MA 14)" begründet.

Die Maxdata AG hatte im Vorjahr mit insgesamt rund 1.000 Mitarbeitern knapp 469 Mio. Euro umgesetzt. (APA)