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Wien - Es sind Fälle wie die Massenschlägerei in Wels, die mancherorts den Ruf nach schärferen Konsequenzen für Fremde laut werden lassen. Rund 50 Personen prügelten sich dort am Sonntag - eine vereinbarte Schlägerei.

Aus einem noch unbekannten Grund hatten vor dem Wochenende ein Iraner und ein Tschetschene zu streiten begonnen. Für folgende Schlägerei organisierten beide Freunde und Bekannte, manche reisten extra aus Niederösterreich und Wien an. Als die alarmierte Polizei einschritt, flüchteten die Kontrahenten in ihren Autos, lediglich ein 19-jähriger Iraner blieb leicht verletzt zurück.

Laut dem Sicherheitsbericht 2006, dem jüngsten verfügbaren, waren vor zwei Jahren rund sechs Prozent aller Tatverdächtigen Asylwerber. Welche Delikte am häufigsten begangen werden, zeigt ebenso ein Blick in diese Statistik. Mit knapp 4900 angezeigten Fällen führt der Diebstahl die Rangliste unangefochten an. Den zweiten Platz nimmt der damit rechtlich gesehen verwandte Einbruch ein (1460 Delikte). An dritter Stelle liegt mit 857 Vorkommnissen die Körperverletzung. 34-mal wurde eine absichtliche schwere Körperverletzung durch einen Asylwerber angezeigt.

Bei den betroffenen Nationen gibt es deutliche Auffälligkeiten - die allerdings damit zusammenhängen, dass bei manchen Staaten praktisch nur Asylwerber im Land sind. Und nicht, wie beispielsweise bei Deutschen und Serben, viele Arbeitnehmer und Touristen, die straffällig werden.

Bei manchen Ländern werden nämlich über drei Viertel aller Delikte von Asylwerbern begangen. Besonders hoch ist dieser Wert für Gambia (85 Prozent beziehungsweise 199 Delikte), die Mongolei (84 Prozent, 564 Delikte) und Georgien (82 Prozent, 1740 Delikte). (Michael Möseneder, DER STANDARD - Printausgabe, 2. September 2008)