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Nachfrage von Frauen nach Teilzeit ist fast sechsmal höher als das Teilzeitangebot.

Foto: AP / MARTIN MEISSNER

Wien - Einen "ordentlichen Rückgang" bei den Arbeitslosenzahlen habe es auch im August gegeben. Der Rückgang  um 3,8 Prozent im Jahresvergleich auf 183.929 Jobsuchende sei ein "befriedigendes Ergebnis, betonte Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein am Montag bei der Präsentation der August-Arbeitsmarktdaten. Der Anstieg gegenüber Juli um 5.265 Jobsuchende sei saisonbedingt. Die besten Zeiten seien aber vorbei.

"Die besten Jahre 2006 und 2007 werden wir so schnell nicht mehr sehen", sagte Bartenstein, verwies aber darauf, dass Österreich schneller wachse als die Euro-Zone. Die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes hänge vom Wachstum ab. Die angekündigten Personalreduktionen, Firmenschließungen und Unternehmenspleiten wie z.B. bei Magna Steyr, Glanzstoff oder Hämmerle werden sich im Herbst auf den Arbeitsmarkt auswirken. Auftragsbedingt dürften im Laufe des Herbsts einige tausend Jobs abgebaut werden. So seien vom Arbeitsplatzabbau bei Magna auch viele Zulieferer betroffen. Trotzdem sei das Ziel der Vollbeschäftigung auch weiterhin erreichbar. Noch laufe der Arbeitsmarkt aber gut, allerdings nicht mehr so wie bis Ende Juni des Jahres.

Nach Bundesländern ging die Arbeitslosigkeit im August in Wien am stärksten mit minus 7,3 Prozent zurück, vor Niederösterreich, Steiermark, Vorarlberg und Oberösterreich. In den Ländern Burgenland, Salzburg, Kärnten und Tirol nahm die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich zu.

Rückgang in Schlüsselbranchen

Starke Rückgänge bei der Arbeitslosigkeit gab es erfreulicherweise in den Schlüsselbranchen, betonte Bartenstein. Am kräftigsten fiel der Rückgang im Bau mit minus 7,7 Prozent aus, gefolgt vom Tourismus mit minus 6,7 Prozent und dem Handel mit minus 5,6 Prozent. Steigende Arbeitslosenzahlen gab es hingegen bei den Arbeitskräfteüberlassern.

Besonders erfreulich sei, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei Frauen im Vergleich zum Vorjahr 4,1 Prozent betrage und somit über dem Gesamtrückgang der Arbeitslosigkeit von 3,8 Prozent liege, betonte Staatssekretärin Christine Marek.

Nachfrage nach Teilzeit

Die Nachfrage von Frauen nach Teilzeit sei ungebrochen hoch und fast sechsmal höher als das Teilzeitangebot. Während 5.055 offene Teilzeitstellen von der Wirtschaft angeboten würden, seien 29.155 Frauen mit dem expliziten Wunsch nach Teilzeit arbeitsuchend gemeldet.

Bei den Jugendarbeitslosenzahlen betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr 1,4 Prozent auf 31.852 Jugendliche. Die Zahl der älteren Jobsuchenden ab 50 Jahre nahm um 0,5 Prozent auf 36.559 Betroffene zu.

Erfreut zeigte sich Marek über die Entwicklungen am Lehrstellenmarkt, wo die Zahl der Lehrstellensuchenden im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent gesunken sei. "Im August betrug die Lehrstellenlücke - also die Differenz zwischen offenen Lehrstellen und Lehrstellensuchenden - 3.588, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von "sensationellen" 16,7 Prozent entspricht. (APA)