Wien - Der ranghohe Wiener Rathausbeamte, gegen den die Staatsanwaltschaft Wien wegen Amtsmissbrauchs und Verletzung des Amtsgeheimnisses ermittelt, weist aufs Schärfste die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen zurück, im September 2005 zwei Taxi-Unternehmern vorab bei ihnen vorgesehene behördliche Überprüfungen verraten zu haben. "Die Vorwürfe sind völlig aus der Luft gegriffen und entbehren jeder Grundlage", stellte Manfred Ainedter am Freitagabend fest.

Darüber hinaus verwies Ainedter im Gespräch mit der APA insbesondere darauf, dass sein Mandant nach Bekanntwerden der Ermittlungen nicht suspendiert wurde und nach wie vor das Vertrauen seines Dienstgebers genieße: "Wäre an den Vorwürfen auch nur irgendwas dran, hätte man ihn wohl umgehend außer Dienst gestellt."

Das Wirtschaftsmagazin "Format" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe von einer im vergangenen Juli eingegangenen Anzeige gegen den Magistratsbeamten, die auf einen Mann zurückgeht, der gemeinsam mit diesem im Vorstand einer Privatstiftung sitzt. Demnach soll der Beamte vor fast drei Jahren - am 19. und am 27. September 2005 - die Razzia-Termine weitergegeben haben.

"Es hat keine derartigen Treffen gegeben und es sind auch zu keinem Zeitpunkt geheime Informationen preisgegeben worden", versicherte nun sein Rechtsbeistand. Ainedter erklärte weiters, die gegenständlichen Unternehmen wären im zeitlichen Kontext zum behaupteten zweimaligen Geheimnisverrat gar nicht überprüft worden, weshalb den Verdächtigungen jedwede Grundlage fehle.

Der Verteidiger forderte einen möglichst zügigen Abschluss der Ermittlungen, "damit die Wahrheit rasch ans Licht kommt". Er zeigte sich überzeugt, "dass die Untersuchungen nur dazu führen können, dass den unrichtigen Behauptungen der Boden entzogen wird".

Der Beamte soll übrigens heute, Freitag, erstmals vom Büro für Interne Angelegenheiten (BIA) kontaktiert und zur Verdachtslage befragt worden sein. (APA)