Die Zeit der leichten Gedanken geht zu Ende. Alle sind wieder da. Urlaub gewesen. Jetzt heißt es, dran arbeiten, dass das zweite Halbjahr nicht so matt wird wie befürchtet. Kosten schrubben. Unverzichtbar sein.

Schon ehe morgens der Wecker nullsechsnullnull Uhr piepen kann, ist er zum Schweigen gebracht und Martin Suters Zimmermann ("Unter Freunden", Diogenes) aus der Tür: an jeder roten Ampel ein paar Sekunden Aktenstudium, kein Kilometer ohne digitale Voice-Notizen. Kurz darauf vorbei am - noch verwaisten - Empfang rauf ins achte Stockwerk, voller Recorder ins Sekretariat. Termine revidieren, quetschen, streichen, ein paar noch einschieben. Dazu nimmt Zimmermann ein Croissant, seinen zweiten Kaffee und seine ersten beiden Rennie Duo.

Wenn Suters Zimmermann den letzten Denkfehler aufgedeckt und dessen letzte Fehlmaßnahme korrigiert hat, wendet er sich nächtens dem Eigentlichen zu: dem Strategischen. Schließlich fasst er dann einen radikalen Entschluss: Er schreibt in seine Agenda jeden Tag zwischen neunzehn Uhr und neunzehn Uhr fünfzehn: ZEIT. Hier endet die Geschichte.

Fertigschreiben darf sie jeder selber. Als Zimmermann. Als Mitarbeiter. Als Familie. (Karin Bauer/DER STANDARD; Printausgabe, 30./31.8.2008)