Rom - Trotz  Vermittlungsversuchen sind die Verhandlungen zwischen der italienischen Fußball-Liga und Italiens öffentlich-rechtlicher TV-Anstalt Rai über die TV- und Radio-Übertragungsrechte gescheitert. Die Club-Präsidenten der Serie A wollen das Angebot der RAI für die Übertragung der Ligaspiele nicht annehmen, berichteten italienische Medien am Freitag.

"Wegen weniger Millionen Euro haben wir keine Einigung gefunden. Dabei hatten wir unsere Forderungen stark heruntergeschraubt", kritisierte Liga-Chef Antonio Matarrese. Die Offerte der Rai von 30,6 Millionen Euro wird als zu niedrig bewertet. 16 Millionen italienische Haushalte ohne Satellit und Digitalfernsehen werden daher keine Möglichkeit haben, die Highlights der am Samstag beginnenden Meisterschaft zu sehen.

"Die Liga hat beschlossen, dass die italienischen Tifosi auf den Fußball verzichten müssen", betonte RAI-Generaldirektor Claudio Cappon. Die Ligaspiele werden nur von den Pay-TV-Kanälen Sky Italia und Mediaset Premium angeboten. Bisher waren Highlights auch im Staatsfernsehen zu sehen.

Mit dem Fußball hatte die Rai gehofft, wieder an Einschaltquoten zu gewinnen, nachdem sie in den vergangenen Jahren wegen der Konkurrenz der Bezahlkanäle viele Seher verloren hatte. Am Freitag war in Mailand ein Treffen zwischen Liga-Chef und Managern der Mailänder Mediengesellschaft Mediaset unter Kontrolle des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi geplant. Mediaset könnte der Liga ein Gegenangebot einreichen.

Zu einer Einigung kam es dagegen für die TV-Übertragungsrechte der Serie B-Spiele. Der Bezahlsender Sky Italia sicherte sich die Rechte für die Serie B in den nächsten zwei Jahren. Der Kanal La 7 hat die Serie B-Rechte für das digital-terrestrische System erworben.  (APA)