Jonas Goldbaum sind beim elften Gürtel Nightwalk live zu erleben.

Foto: GNW

Auch wenn es für Außenstehende immer noch nicht ganz nachvollziehbar ist, worin genau der Reiz besteht, sich inmitten des urbanen Verkehrslärms des westlichen Wiener Gürtels einiges hinter die Binde zu kippen: Die Lokalmeile bietet mitunter das interessanteste, bunteste Ausgehprogramm - von der Teenie-Disco bis zur Kunst-Elektronik. Und weil auch im Nachtleben Traditionen gepflogen werden wollen, steigt am Samstag die bereits elfte Auflage des beliebten Gürtel Nightwalk.

Das kollektive Fest der Gürtellokale - von der Alser Straße hinunter bis zur Hauptbibliothek am Urban-Loritz-Platz - zeigt mit seiner Programmierung auch heuer, dass Quotenforderungen in Hinsicht auf heimische Künstler obsolet wären, wenn nur ein wenig Wille und Mut vonseiten der Struktur vorhanden wäre: Die mehr als 20.000 Besucher erwartet eine üppige Bandbreite an ausschließlich österreichischem Musikschaffen.

Dass dabei neben klassischen Deutschrock-Formaten à la Jonas Goldbaum auch Platz für Ironisch-Avantgardistisches wie auf Game Boys gespielte Arbeiterlieder ist, macht von jeher den Reiz der Veranstaltung aus.

Eröffnet wird bereits um 18 Uhr am Dach der Hauptbibliothek mit famos verschrobener Musik von Sir Tralala und dem Ersten Wiener Heimorgel Orchester.

Weitere Highlights: Die präzisen Lärmmacher namens Mord aus dem Umfeld der Formation Kreisky vor dem Rhiz, Americana-Lastiges von The Red River Two beim Chelsea und nicht zu vergessen der charmant-britophile Gitarrenpop von Francis International Airport vor dem B72. (lux / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.8.2008)