London - Das US-Verteidigungsministerium hat der französischen Regierung verdeckte wirtschaftliche Interessen bei ihrer Suche nach einer diplomatischen Lösung in der Irak-Krise vorgeworfen. Frankreich wolle einen Krieg gegen den Irak vermeiden, um seine "vorteilhaften Beziehungen" zu Bagdad nicht zu gefährden, sagte Pentagon-Berater Richard Perle in einem Interview mit der britischen Zeitung " The Observer" (Sonntagsausgabe). Der französische Präsident Jacques Chirac habe seinen "eigenen Weg gefunden, mit Saddam Hussein umzugehen".

Eine neue Regierung in Bagdad nach einem möglichen Krieg sei unter Umständen nicht gewillt, Verträge mit Frankreich einzuhalten, die für die irakische Bevölkerung nachteilig seien, sagte Perle weiter. Beispielsweise sei der umfangreichste dieser Verträge, ein Abkommen mit dem französischen Ölriesen TotalFinaElf, "sehr ungünstig für die Iraker". Saddam Hussein sei bereit zu Handelsabkommen, die seine Macht auf Kosten der Bevölkerung sichern würden. Perle rechnet nach eigenen Angaben damit, dass Frankreich gegen eine neue UN-Resolution sein Veto einlegen und auch "mit anderen Mitteln ein geeintes Vorgehen des Sicherheitsrats" verhindern will. (APA/AFP)