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Der Kontakt mit Tieren, Getreide oder Heu trainiert das Immunsystem.

Foto: AP/Uwe Lein

Genf - Ein gewisser Schutz vor Asthma entwickelt sich offensichtlich bereits im Mutterleib: Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft Kontakt zu Tieren, Getreide oder Heu hatten, bekommen im späteren Leben seltener allergische Atemwegs- und Hauterkrankungen. Dies berichten Wissenschafter aus Neuseeland und Deutschland im "European Respiratory Journal" (Bd. 32, S. 603). Für einen optimalen Schutz vor diesen Beschwerden sei aber ein anhaltender Kontakt zu Nutztieren oder Getreide nötig.

Bauernhof-Effekt

Aus früheren Untersuchungen war bereits bekannt, dass Kinder, die sich häufig auf dem Land aufhalten, seltener unter allergischen Erkrankungen leiden. Vor allem der Verzehr frischer Kuhmilch und der Aufenthalt in Kuhställen wurde für den beobachteten Schutz verantwortlich gemacht. Das Phänomen wurde als Bauernhof-Effekt bekannt. Jeroen Douwes von der Massey University in Wellington (Neuseeland) und seine Mitarbeiter bestätigten mit ihrer Untersuchung nun zunächst, dass Kinder von Bauern tatsächlich seltener an Asthma und ähnlichen Allergien erkranken als Stadtkinder.

Viele offene Fragen

Darüber hinaus ergab ihre Befragung von insgesamt 2.509 Bauern- und 1.001 Stadtfamilien, dass die schützende Wirkung bereits während der Schwangerschaft auf die Ungeborenen übertragen wird. Wie das geschieht, ist bisher unklar. Die Kinder litten jedenfalls deutlich seltener an Asthma, Heuschnupfen und sogenannten atopischen Ekzemen. Am stärksten reduzierte sich das Erkrankungsrisiko für die Kinder, die sowohl im Mutterleib wie auch später eng mit dem Landleben in Berührung kamen. (APA/dpa)