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Foto: APA/AP/Michael Probst

Bewegung als ureigenstes menschliches Kommunikationsmittel: Pina Bausch ist am Donnerstag mit dem Goethepreis 2008 der Stadt Frankfurt ausgezeichnet worden.

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Frankfurt/Main - Die Choreographin Pina Bausch ist am Donnerstag mit dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet worden. Damit erhielt zum ersten Mal eine Vertreterin der internationalen Tanzwelt die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung.

"Monumental, epochal und grandios"

Bausch (68) habe mit ihrer Arbeit den Tanz zu seiner Vollendung geführt, hieß es in der Begründung der Jury. Filmemacher Wim Wenders würdigte die international bekannte Bausch in seiner Laudatio als "Erfinderin einer neuen Kunst": "Monumental, epochal und grandios steht das Werk von Pina Bausch heute vor uns", sagte der Regisseur in der Paulskirche.

Seit sie 1973 die Leitung des Wuppertaler Tanzensembles übernommen hat, schuf Bausch rund 40 abendfüllende Werke und wurde weltweit mit Auszeichnungen und Preisen überhäuft. Im vergangenen Jahr erhielt sie unter anderem für ihr Lebenswerk den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig. Wenders sagte, bei Bausch gehe es "um die Durchdringung menschlicher Gefühlswelten". Sie zeige Bewegung als ureigenstes menschliches Kommunikationsmittel. "Pina Bausch lässt uns an einer Leichtigkeit des Sehens teilhaben, von der wir nicht geahnt haben, dass sie in ins steckt."

Die Preisträgerin bedankte sich mit den Worten, sie sei "glücklich, dass der Tanz diese Aufmerksamkeit" bekomme.

Die dritte Preisträgerin

Der Goethe-Preis wird seit 1927 alle drei Jahre am Geburtstag des Dichters verliehen und ist der höchste Preis der Stadt Frankfurt. Mit Siegfried Lenz (1999), Marcel Reich-Ranicki (2002) und Amos Oz (2005) waren die letzten drei Preisträger Schriftsteller und Kritiker.

Bausch ist seit 1945 nach den Schriftstellerinnen Annette Kolb (1955) und Wislawa Szymborska (1991) die dritte Frau, der diese Ehre zu Teil wird. (APA/dpa)