Eine Gruppe gemischtgeschlechtlicher Freunde trifft sich regelmäßig in einem Kaffeehaus, um über ihre Alltags- und Liebesprobleme zu sprechen. "Wenn du jung und allein in der Stadt bist, dann sind deine Freunde deine Familie", lautete vor gut 15 Jahren das Konzept einer amerikanischen Fernsehserie, die von Warner Bros produziert wurde und sich über ein Jahrzehnt mit Top-Quoten auf NBC hielt: Ehe Monica und Chandler Zwillinge bekamen, aus dem Appartement der "Friends" auszogen und damit die Kultserie beendeten, vergingen zehn Staffeln und 236 Folgen.

 

 

Foto: ORF

Die "Friends" waren keine schillernden TV-Schönheiten, die topgestylt einem attraktiven Beruf (Rechtsvertretung, Kriminalermittlung) nachgingen, von dem der Zuseher im Grunde keine Ahnung hatte. Die "Friends" waren wirklich Freunde - Leute wie du und ich, die nie zu perfekt aussahen, trotzdem Trends setzten, nie zu viel und nie zu wenig Erfolg hatten, somit Ehrgeiz anstachelten und immer glaubwürdig blieben.

 

 

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Die im berühmten Central Perk saßen und aus großen Tassen Kaffee tranken, tagelang zögerten, ehe sie die fesche Kellnerin ansprachen (Joey), wochenlang grübelten, was eine Beziehungspause ist und was ein Seitensprung (Rachel), oder einfach nur im falschen Moment einschliefen und deshalb nach Oklahoma versetzt wurden (Chandler).

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Dabei waren sie immer laut, schnell und hektisch, witzig, charmant, zu allen Späßen bereit - nur zu gut verstand der pubertierende Zuseher daher die Bindungsängste Chandlers, die Gelassenheit Phoebes, und irgendwie sogar den Sauberkeitswahn Monicas.

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Die "Friends" kehren jetzt, nachdem die kompletten Staffeln auf DVD zuletzt in Drogerieketten verscherbelt wurden, wieder in den TV-Vorabend zurück (täglich um 19.30 auf ORF 1), und das ist gut: Falsche Freunde kommen und gehen - wahre Freunde bleiben! (ih/DER STANDARD; Printausgabe, 27.8.2008)

 

 

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