Washington - Die USA wollen trotz Protesten aus Pjöngjang Nordkorea auch weiterhin auf der Liste der so genannten Schurkenstaaten belassen. Nordkorea bleibe auf der Schwarzen Liste, bis sich alle Seiten auf ein Protokoll zur Überprüfung der atomaren Abrüstung in dem Land geeinigt hätten, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Tony Fratto, am Dienstag.

Aus Protest gegen die weitere Nennung auf der Liste hatte Nordkorea seine atomare Abrüstung gestoppt. Auch eine neuerliche Inbetriebnahme der vor einem Jahr abgeschalteten Atomanlage Yongbyon werde erwogen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag. Der knapp hundert Kilometer nördlich von Pjöngjang gelegene Komplex war im Juli 2007 nach erfolgreichen Verhandlungen abgeschaltet worden.

Bushs Angebot

US-Präsident George W. Bush hatte Nordkorea Ende Juni eine Streichung von der Liste der Terrorunterstützer in Aussicht gestellt und damit auf die Mitarbeit Pjöngjangs bei der Offenlegung seines Atomprogramms reagiert. Seit Beginn der Sechs-Nationen-Gespräche zwischen Nordkorea, den USA, China, Südkorea, Japan und Russland im Jahr 2003 wurde immer wieder versucht, das kommunistisch regierte Land mit Gegenangeboten von seinem Atomprogramm abzubringen. (APA)