Elmendorf - Nach mehrmonatiger Unterbrechung wollen die USA inmitten des Atomstreits mit Nordkorea ihre Nahrungsmittelhilfe für das kommunistische Land wieder aufnehmen. Außenminister Colin Powell kündigte am Freitag auf dem Luftwaffenstützpunkt in Elmendorf (USA) an, die baldige Fortführung der im Dezember ausgelaufenen Hilfsleistungen während seiner Asienreise am Wochenende offiziell zu verkünden. "Wir benutzen Lebensmittel nicht als politische Waffe", betonte Powell.

Zunächst werde die US-Regierung in Zusammenarbeit mit dem UNO-Welternährungsprogramm (WFP) sondieren, wie viel und welche Art von Hilfe nötig sei. Im Verlauf seiner Asienreise werde er "mehr zu dem Thema sagen können", erklärte Powell. Zwischen Samstag und Montag wollte der US-Außenminister Japan, China und Südkorea besuchen, um mit den dortigen Regierungen über Möglichkeiten zur Entschärfung der Nordkorea-Krise zu beraten.

Wieder Mittel vorgesehen

Die Nahrungsmittelhilfen waren im Dezemer ausgelaufen, weil die US-Regierung vom Kongress in Washington zunächst keine Budgetvollmacht für eine Weiterführung erhielt. Im kürzlich verabschiedeten Haushaltsplan für das laufende Jahr sind wieder Mittel für die Nordkorea-Hilfe vorgesehen. Im vergangenen Jahr kamen die USA für mehr als die Hälfte der Lebensmittellieferungen des Welternährungsprogramms an das kommunistische Land auf.

Washington und Pjöngjang streiten seit dem Herbst um das nordkoreanische Atomprogramm. Im Oktober räumte Nordkorea nach US-Angaben ein geheimes Plutoniumprogramm ein. Daraufhin kündigte Pjöngjang ein Rahmenabkommen von 1994, die USA stellten ihre Ölhilfslieferungen ein. Im Jänner stieg das stalinistisch regierte Land dann aus dem Atomwaffensperrvertrag aus. Im Gegensatz zu ihrer harten Haltung gegenüber dem Irak lehnt die US-Regierung derzeit ein militärisches Vorgehen gegen Nordkorea ab. (APA/AFP)