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Die Hamas gestattet es heuer erstmals, dass die SchülerInnen nicht in Schuluniform erscheinen.

Foto: Getty Images/Bronstein

Gaza - Ein Lehrerstreik, ein akuter Mangel an Schulsachen sowie politische Vetternwirtschaft überschatten den Beginn des neuen Schuljahres für rund 300.000 Kinder und Jugendliche im Gaza-Streifen. Der loyal zum palästinensischen Präsident Mahmoud Abbas stehende Lehrerverband hat am Sonntag einen fünftägigen Streik begonnen. Die Organisation protestierte nach den Worten von Generalsekretär Jamil Shehada gegen die Besetzung ihres Gebäudes durch die radikal-islamische Hamas-Organisation. Die Hamas kontrolliert seit Mitte vergangenen Jahres den Gaza-Streifen.

Streikende Lehrer festgenommen

Hamas-Sicherheitskräfte nahmen nach Augenzeugenberichten streikende Lehrer fest. Der Lehrerverband wirft der Hamas weiterhin vor, Mitglieder und Sympathisanten zu Schulleitern befördert und Abbas-Anhänger entweder entlassen oder in entlegene Schulen strafversetzt zu haben.

Wegen des akuten Mangels an Schulsachen und Schuluniformen gestattete die Hamas den Schulkindern erstmals, mit Kleidung nach eigener Wahl in die Schule zu kommen. Hamas-Sprecher Taher al-Nunu machte Israel für den Mangel an Schuluniformen sowie die hohen Preise für die Kleidung verantwortlich.

Schreibhefte, Schulmappen und Stifte fehlen

Israel hatte wegen des fortwährenden Raketenbeschusses durch militante Palästinenser den Gaza-Streifen zu Beginn des Jahres weitgehend abgeriegelt. Israel und die Hamas schlossen dann am 19. Juni eine befristete Waffenruhe. Diese sieht unter anderem eine schrittweise Erhöhung der Einfuhren für die 1,5 Millionen Palästinenser vor. Trotz Lockerung der Sanktionen fehlen unter anderem Schreibhefte, Schulmappen sowie Blei- und Schreibstifte. In Schreibwarengeschäften bekommen Familien oft nur eine beschränkte Zuteilung. (APA/dpa)