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Ein Blogger will nicht an eine Verletzung des Hürdenläufers Liu Xiang glauben und wird nun von Nike im Web gejagt

Foto: AP

Chinas Know How im Aufspüren von Internet-Nutzern will sich nun Sportartikel-Hersteller Nike zunutze machen. Der Konzern will die Identität eines Bloggers ausforschen, der angeblich Unwahrheiten über einen von Nike gesponserten Sportler verbreitet hat, wie Winfuture berichtet.

Läufer zu Rücktritt gedrängt?

Chinas Hürdenläufer Liu Xiang, einer der wichtigsten chinesischen Werbeträger von Nike und bestverdienender Sportler Chinas, konnte wegen einer Verletzung nicht beim Finale der Olympischen Spiele teilnehmen. Der nach eigenen Angaben aus dem Umfeld Nikes stammender Webnutzer hatte diese Erklärung angezweifelt. Seinen Informationen zufolge soll Nike den Läufer zum Rücktritt gedrängt haben, da dieser angeblich nicht in optimaler Form gewesen sei.

Verluste aus Millionenwerbung

Der Startverzicht habe Nike vor einem noch höheren Wertverlust des Läufers als Werbeträger bewahrt. Nike hatte nach dem Rücktritt eine Anzeige mit dem emotionalen Slogan "Liebe den Schmerz - Liebe den Sport, auch wenn er Dir das Herz bricht" geschaltet. Auf Liu Xiang bauten unter anderem auch Coca Cola, Lenovo und Visa ihre Olympia-Werbungen auf. Nike sei von dem Rücktritt des Läufers allerdings am schwersten betroffen gewesen, wie auch das Handelsblatt berichtete.

Behörden eingeschaltet

Laut Nike sei an den Gerüchten nichts dran, der Verfasser wolle dem Hersteller mutwillig Schaden zufügen. Die chinesischen Behörden sollen dem Unternehmen nun dabei helfen, den Verfasser des Postings ausfindig zu machen. Brisant ist diese Bitte Nikes vor allem deswegen, da China dafür bekannt ist, regimekritische Blogger auszuforschen. (red)