Ein Mitarbeiter der Investor- Relations-Abteilung der Deutschen Telekom hat sich seinen Wissensvorsprung über kursrelevante Informationen nach Unternehmensangaben illegal zunutze gemacht. Die Telekom habe sich bereits 2006 von dem Mann getrennt, sagte ein Sprecher am Samstag.

Bericht

Das Magazin "Focus" berichtete, die Staatsanwaltschaft Bonn habe den Mann und einen mit ihm befreundeten Unternehmer aus Bonn nun wegen Insiderhandels mit Optionsscheinen angeklagt. Der Anklage zufolge liege der Gewinn mit Hilfe der unerlaubten Transaktionen über 2,4 Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Warnungen

Der Telekom-Mitarbeiter habe den befreundeten Geschäftsmann von November 2004 bis August 2006 etwa über Gewinnwarnungen und die Ankündigung von Dividendenausschüttungen vorab informiert, berichtete das Magazin. Der Unternehmer habe daraufhin in 35 Fällen Kauf- und Verkaufsoptionen gekauft und von den folgenden Kursausschlägen profitiert. "Focus" bezeichnete den Telekom-Mann als Leiter der Investor-Relations-Abteilung des Unternehmens in New York. Die Telekom betonte dagegen, es habe sich nicht um einen leitenden Mitarbeiter gehandelt.

Kontakt

Investor-Relations-Manager pflegen den regelmäßigen Kontakt zu Anlegern und Analysten, arbeiten aber auch an Quartals- und Geschäftsberichten und Pflichtveröffentlichungen mit. Dadurch erfahren sie in der Regel früher als die Öffentlichkeit über zunächst vertrauliche Entscheidungen. (Reuters)