Hannover - Der Continental-Technikvorstand Karl-Thomas Neumann wird mit Wirkung vom 1. September Nachfolger von Conti-Vorstandschef Manfred Wennemer. Darauf verständigte sich der Aufsichtsrat des deutschen Autozulieferers am Samstag in Hannover. Die neu geschaffene Funktion des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden wird Conti-Finanzvorstand Alan Hippe übernehmen. Wennemer hatte nach der Einigung im Übernahmekampf mit der Schaeffler-Gruppe seinen Rücktritt angekündigt. Er scheidet zum 31. August bei Conti aus.

Nach wochenlangem Übernahmekampf hatten sich der Autozulieferer Schaeffler und das DAX-Unternehmen Conti auf ein umfassendes Engagement des fränkischen Familienunternehmens geeinigt. Schaeffler hatte am vergangenen Donnerstag das Übernahmeangebot von 70,12 Euro auf 75 Euro pro Aktie erhöht. Zudem sagte das Unternehmen zu, das Engagement bei Conti innerhalb der nächsten vier Jahre auf eine Minderheitsbeteiligung von bis zu 49,99 Prozent zu beschränken. Zum Schutz der Arbeitnehmer gibt es umfangreiche Zusagen. Conti wird nicht zerschlagen. Garant für die Wahrung der Conti-Interessen sei der deutsche Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Der 60 Jahre alte Wennemer hatte von Beginn an gegen den Einstieg von Schaeffler gekämpft. Der Conti-Aufsichtsratsvorsitzende Hubertus von Grünberg sagte am Samstag bei der Bekanntgabe der neuen Führungsspitze, er habe die meiste Zeit sehr eng mit Wennemer zusammengearbeitet.

Der 47 Jahre alte Neumann ist seit 2005 Mitglied des Conti-Vorstands. Der 41 Jahre alte studierte Betriebswirt Hippe gehört dem Gremium seit 2002 an.

Die Gewerkschaft IG-Metall in Niedersachsen begrüßte die Entscheidung des Aufsichtsrates. "Mit Herrn Neumann steht ein ausgesprochen kompetenter Kenner der Autozulieferindustrie an der Spitze der Continental AG. Die IG-Metall hat Herrn Neumann in der Vergangenheit als verlässlichen und konstruktiven Gesprächspartner kennengelernt. Er hat stets die Mitbestimmung von Gewerkschaften und Betriebsräten akzeptiert. Mit der heutigen Entscheidung ist die Continental AG gut aufgestellt", sagte IG-Metall Bezirksleiter Hartmut Meine. Dies sei auch gut für die Beschäftigten. (APA/dpa)