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Ein Grund für das erhöhte Krebsrisiko von Diabetikern könnte ein erhöhter Insulin-Spiegel sein, der die Teilung von Krebszellen begünstigt

Foto: APA/dpa/Frank Rumpenhorst

Frankfurt/Main - Diabetiker haben ein höheres Krebsrisiko. Deshalb sollten sie die Vorsorgeangebote regelmäßig nutzen, rät der Berufsverband Deutscher Internisten. Besonders betroffen seien Menschen mit sogenanntem Altersdiabetes: "Bei Typ-2-Diabetikern entwickeln sich vor allem häufiger Tumore im Magen-Darm-Trakt, in der Bauchspeicheldrüse und in der Leber als bei gesunden Menschen", warnte der Münchner Internist Reiner Hartenstein. Dickdarmkrebs komme bei Diabetikern um 30 Prozent, Krebs der Bauchspeicheldrüse sogar um fast 700 Prozent häufiger vor.

Erklärungsansätze für erhöhtes Risiko

Warum Menschen mit Diabetes für Krebs anfälliger sind, ist noch unklar. "Eine naheliegende Erklärung ist, dass beide durch ungesunde Ernährung und Übergewicht begünstigt werden", sagte Hartenstein. Da Diabetiker sich oft zu kohlenhydrat- und fettreich ernährten und zu Übergewicht neigten, steige bei ihnen auch das Krebsrisiko. Möglicherweise lasse aber auch der hohe Insulinspiegel Krebszellen schneller wachsen. Denn Insulin sei ein Wachstumsfaktor und fördere unter anderem die Zellteilung - Krebszellen könnten sich so leichter vermehren.

Experten vermuten deshalb, dass Tumore bei Diabetikern schneller wachsen und raten zur regelmäßigen Krebsvorsorge. "Die (deutschen) Krankenkassen erstatten die Kosten einer Dickdarmspiegelung zwar erst ab 55, Menschen mit Diabetes sollten bereits ab 50 alle fünf Jahre eine Darmspiegelung vornehmen lassen", sagte Hartenstein. Auch eine regelmäßige Untersuchung des Stuhls auf Blut, ein sogenannter Okkult-Bluttest, könne helfen, Tumore im Magen oder Darm frühzeitig zu erkennen. (APA/AP)