Alpbach - Die inhaltliche Einmischung des Finanzministeriums in Forschungsfragen hat Forschungs-Staatssekretärin Christa Kranzl am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Alpbach zum Auftakt der Technologiegespräche kritisiert. "Es gab massive Einbringungen des Finanzministeriums", neue Programme seien dadurch verzögert worden, sagte Kranzl.

Konkret geht es dabei um die sogenannten Offensivmittel, die die Bundesregierung für Forschung und Entwicklung (F&E) bereitgestellt hat und die im vergangenen Jahr in die ordentlichen Budgets der jeweiligen, mit Forschung befassten Ressorts gegangen sind. "Wenn es ein ordentliches Budget eines Ministeriums gibt, das vom Nationalrat abgesegnet wurde, sehe ich nicht ein, wieso es eine inhaltliche Einflussnahme des Finanzministeriums geben sollte", sagte Kranzl.

Gewünschte Kompetenzverteilung

Bezüglich der Aufteilung der Kompetenzen würde sich Kranzl ein "Education-Ministerium" wünschen, das alle Bildungs- und Ausbildungs-Agenden - auch die Universitäten - umfasst. Ein zweites "Innovations-Ressort" sollte sich mit Forschung, Technologie bis zur wirtschaftlichen Umsetzung in Unternehmen beschäftigen. Die Forschung sei sicher eine Querschnittsmaterie, die sich nicht 100-prozentig abgrenzen lasse, eine Bündelung sei aber sinnvoll.

Wichtig ist Kranzl ein klares Bekenntnis der Politik zu F&E sowie deren Verantwortlichkeit. "Ich halte nichts davon, dass Agenturen (Forschungsförderungseinrichtungen wie die FFG oder der FWF, Anm.) verantwortlich sind", so die Staatssekretärin. (APA)