Teheran/Leipzig - Der Iran hat die Schauspielerin Golshifteh Farahani nicht in die USA ausreisen lassen. Die 25-Jährige habe nach ihrer Rolle in "Der Mann, der niemals lebte" neben Leonardo di Caprio und Russell Crowe ein Angebot für eine Rolle in einem weiteren Hollywoodfilm erhalten. Deshalb habe sie am Dienstag zu Verhandlungen in die USA reisen wollen - vergeblich, wie die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna am Mittwoch berichtete. Laut Irna dürfen iranische Schauspieler nur mit Sondergenehmigung des Kulturministeriums in ausländischen Filmen mitspielen. Die konservative Internetseite "Tabnak" hatte Farahani am Montag für ihre Rolle in "Der Mann, der niemals lebte" kritisiert und die Behörden aufgefordert, etwas zu unternehmen. Farahani hatte vor Beginn ihrer Hollywood-Karriere in einigen iranischen Produktionen mitgespielt.

Chris de Burgh hält derweil an seinem Plan fest, als erster westlicher Popstar in der islamischen Republik Iran aufzutreten. Meldungen, dem Ministerium für islamische Kultur liege gar kein Genehmigungsantrag vor, widersprach der Sänger im Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung": "Richtig ist, dass wir einen Antrag gestellt haben. Wir arbeiten seit Jahren daran, warten weiter auf eine Antwort des iranischen Kulturministeriums". Seine Musik sei sehr populär im Iran, sagte der 59-Jährige: "Ende Mai war ich in Teheran, fragte an, wie viele Leute zu einem Konzert kommen würden, wenn es dafür Tickets zu kaufen gäbe. Man sagte uns: ungefähr eine Million", berichtete er. Bei dem Konzert, das er mit der iranischen Band Arian plant, gehe es ihm nicht um eine politische Geste, sondern um ein humanistisches Statement. "Wir sind alle gleich auf diesem Planeten. Und ich respektiere die Kultur dieses Landes. Die Musik ist eine internationale Sprache." De Burgh betonte, er sei sehr gut informiert über die Situation im Iran: "Alle reden über die Menschenrechte, aber warum werden so gigantische Geschäfte mit den Chinesen gemacht? Künstler, die gegen die Todesstrafe sind, können doch auch in den USA auftreten, ohne dass sie sich rechtfertigen müssen." (APA/AP)