Madrid - Die spanische Fluggesellschaft Spanair wird weiter mit Maschinen des Typs MD-82 fliegen. Eine dieser Maschinen war am Mittwoch in Madrid verunglückt. "Wir beobachten die Bilanz genau, aber sehen derzeit keinen Grund für einen solchen Schritt", sagte Spanair-Chef Marcus Hedblom, als er am Donnerstag in Madrid auf einen Rückzug der MD-82-Maschinen angesprochen wurde. Mehr als die Hälfte der Spainair-Flotte besteht aus Flugzeugen der 80er-Serie von McDonnell Douglas.

Zu Auswirkungen des Flugzeugabsturzes für die Zukunft der Tochtergesellschaft der skandinavischen SAS äußerte sich Hedblom nicht. SAS hatte lange vergeblich versucht, die unter roten Zahlen leidende Spanair zu verkaufen. Im Juli hatte sie drastische Sparmaßnahmen und Stellenstreichungen bei den Spaniern angekündigt.

Spanair will Arbeitsplätze streichen

Erst im Juli gab Spanair bekannt, ein Drittel der Stellen zu streichen und neun unrentable Verbindungen zu streichen. Grund für die Krise sind die hohen Treibstoffkosten und eine schwache Nachfrage. Trotz der Streichungen will die Gesellschaft aber 260 Flüge am Tag zu 48 Zielen beibehalten.

Bis Ende 2009 will Spanair ein Viertel ihrer Maschinen stilllegen. Derzeit hat das Unternehmen eine gemischte Flotte. Dazu gehören nach eigenen Angaben 36 Maschinen vom Typ McDonnell Douglas MD-82 und MD-83. Ein Flugzeug dieses Typs stürzte am Mittwoch auch auf dem Madrider Flughafen ab. In der Spanair-Flotte gibt es zudem 17 Airbus A320, fünf Exemplare des etwas größeren Airbus A321 sowie sieben Boeing 717. Alle diese Maschinen sind für Kurz- und Mittelstrecken geeignet.

Das Unternehmen wurde 1986 als Chartergesellschaft gegründet und nahm 1988 ihren Betrieb auf, zunächst mit Touristikflügen von 100 europäischen Flughäfen aus nach Spanien. 1991 nahm Spanair auch den Langstreckenbetrieb auf, 1994 folgten Linienflüge. Derzeit machen diese Flüge nach Unternehmensangaben etwa 87 Prozent aus. Im vergangenen Jahr machte die Spanair-Gruppe einen Umsatz von 1,17 Milliarden Euro und beförderte 11,2 Millionen Passagiere. (APA/AP/Reuters)