Von einem "großen Tag, für den wir lange gearbeitet haben" sprach ÖAK-Präsidentin Sibylle Callagy am Mittwoch, als erstmals wieder alle großen Printtitel gemeinsam in der Österreichischen Auflagenkontrolle ausgewiesen wurden. Nach monatelangem Hickhack und einigen Konzessionen sind auch die ausgetretenen Verlage News und Mediaprint wieder in der ÖAK vertreten. "Die Printmedien zeigen sich wieder geschlossen, das war ein nachdrücklicher Wunsch der werbetreibenden Branche", konstatierte News-Generalgeschäftsführer Oliver Voigt bei einer Pressekonferenz.

Man habe einen "tragfähigen Kompromiss" gefunden, so Voigt. Mediaprint-Geschäftsführer Thomas Krallinger begrüßte die "transparenten und nachvollziehbaren" Ausweisungsmethoden der neuen ÖAK. In der am Mittwoch veröffentlichten ÖAK werden 226 Titel ausgewiesen - 133 Mitglieder zählt der Verein. Ziel der neuen ÖAK ist es, die unterschiedlichen Vertriebswege differenzierter als früher darzustellen, so Callagy.

Aus für "verbreitete Auflage"

Die Kategorie "verbreitete Auflage" ist entfallen, die "verkaufte Auflage" wird als Summe aus Direktverkauf und Großverkauf ausgewiesen, wenn der Anteil des Großverkaufs nicht größer als 17,5 Prozent ist. Jene Titel, die vor allem über den Großverkauf (ab fünf Exemplare) vertrieben werden, können in der Kategorie "Verkaufte Auflage mit erweitertem Großverkauf" melden. Dort darf der Anteil des Großverkaufs bis zu 35 Prozent betragen. Bei den Tageszeitungen wiesen hier im ersten Halbjahr 2008 "Österreich" und die "Neue Vorarlberger Tageszeitung" aus. Auch zahlreiche Titel des News-Verlags fanden sich in der erweiterten Verkaufsauflage.

Gar nicht vertreten waren hingegen einige Magazine aus dem Haus Styria, wie die "Wienerin" oder "Diva". Callagy berichtetee, dass die Styria vorhat, im Lauf des nächsten Jahres weitere Titel in der ÖAK auszuweisen. Nicht mit von der Partie ist hingegen Eva Dichand mit ihrem Gratisblatt "Heute" - "Heute wäre uns täglich herzlich willkommen", so Callagy dazu.

Neue Definition von Gratis- und Kaufzeitung

Neu ist die Definition von Gratis- und Kaufzeitung. Ein Blatt gilt dann als Gratiszeitung, wenn die Summe von Direkt- und Großverkauf geringer ist, als die Exemplare, die auf anderem Weg verbreitet werden. Demnach findet sich die Wien-Ausgabe von "Österreich" unter den Gratistiteln. Callagy will die verschiedenen Kategorien aber keinesfalls werten. "Unsere Aufgabe ist das Sortieren", so die ÖAK-Präsidentin. (APA)