Rund 250.000 Pflanzensorten sind in den vergangenen 100 Jahren im Zuge der Industrialisierung verlorengegangen, schätzt die Ernährungsorganisation FAO. In Indien wurden bis in die 50er-Jahre 30.000 lokale Reissorten gezählt, 50 sind es heute. In den USA verschwanden 81 % der Paradeiser- und 91 % der Maissorten. Vor 100 Jahren wuchsen in Österreich bis zu 5000 verschiedene Apfelsorten, heute sind es 500. Eine Handvoll findet sich in den Supermärkten.

Saatgut wurde in Europa bis Mitte des 20. Jahrhunderts frei getauscht. Heute ist es patentierte Handelsware.

In Spitzbergen in Norwegen wurden heuer fast fünf Mio. Samenproben von Nutz- und Kulturpflanzen in einem Eisbunker eingelagert. Sie sollen für künftige Generationen erhalten bleiben. In Österreich sichert der Verein Arche Noah gefährdete Pflanzen. Die Archive umfassen 6000 Sorten. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.8.2008)