Wien - Heimische Analysten erwarten für die am Donnerstag anstehenden Halbjahreszahlen des Flughafen Wien kräftige Anstiege bei den Umsätzen wie auch beim Gewinn. Der Flughafen hatte bereits im Vorfeld der Halbjahresergebnisse einen Passagierzuwachs von 12,8 Prozent zwischen Jänner und Juni bekanntgegeben.

Die Konsensusschätzung der Experten der Raiffeisen Centrobank (RCB), Erste Bank und UniCredit für den Umsatz liegt bei 276,4 Mio. Euro nach 239,9 Mio. Euro im Vorjahr. Das bedeutet einen Anstieg von 15,2 Prozent. Einen Teil dieses Umsatzplus dürfte laut dem RCB-Analysten Bernd Maurer auch dem gestiegenen Flugverkehr rund um die Fußball-Europameisterschaft EURO 2008 zu verdanken sein. Auch die durch die EM angelockten Privatflugzeuge sollten die eine oder andere Umsatzmillion zusätzlich gebracht haben.

Die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lautet im Schnitt auf ein Plus von 8,5 Prozent auf 102,4 (2007: 94,4) Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) wird um 11,6 Prozent höher bei 68,0 Mio. Euro gesehen. Unterm Strich rechnen die Experten mit einem satten Plus von 14,1 Prozent auf 48,4 Mio. nach 42,4 Mio. Euro.

Schwieriges Umfeld

Erste Bank-Analyst Christoph Schultes sieht den Flughafen Wien allerdings in keinem einfachen Umfeld. Das Airline-Segment sei durch den hohen Ölpreis angeschlagen und der Konjunkturknick könnte sich neben dem Konsumverhalten auch auf das Reiseverhalten auswirken. Ausschlaggebend für die zukünftigen Betriebsergebnisse des Flughafens sei aber sicherlich die Zukunft der Austrian Airlines (AUA).

In die gleiche Kerbe schlägt auch Bernd Maurer von der RCB. In einer aktuellen Analyse werden die Auswirkungen der AUA-Privatisierung und einer möglichen Übernahme durch die Lufthansa auf die Ergebnisse des Flughafens berechnet. Bedingt durch die größtenteils überlappenden Flugrouten würde eine Übernahme auch eine Einschränkung der Kapazitäten bedeuten. Die Eintrittswahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios sei hoch, doch erst ab dem Jahr 2009 relevant, so Maurer. (APA)