Software verbesserte Videos anhand von Digitalfotos automatisch

Foto: GRAIL

Techniker des Grafik and Imaging Laboratorys (GRAIL) an der University of Washington haben eine Methode entwickelt, mit der Videoaufnahmen mithilfe von Fotos derselben Szene deutlich verbessert werden können. Der verwendete Algorithmus ermöglicht es, Schärfe, Details ebenso wie Farben und Licht zu verbessern. Dennoch bleiben kameratypische Effekte wie Glanzlichter, Reflexionen und unterschiedliche Beleuchtung erhalten. Wie die Informatiker in einem Abstract berichten, "transferiert die Software die Eigenschaften der Fotos auf das Video" - beispielsweise höhere Auflösung oder bessere Belichtung.

Features for Post-Produktion

Darüber hinaus bietet die Technologie jedoch noch weitere Funktionen, die bei der Post-Produktion von Videos hilfreich sein können. So kann eine Videoaufnahme mithilfe eines Digitalfotos retuschiert werden, um Fehler im Bild zu entfernen. Des Weiteren ist es möglich, Objekte aus der Filmaufnahme verschwinden zu lassen. Die Forscher zeigen dies anhand eines Verkehrsschildes, das nach der Bearbeitung mithilfe eines Digitalfotos aus dem Vordergrund verschwindet. Zudem können Verwacklungen in der Aufnahme ausgebessert werden.

Keine manuellen Einstellungen

Bei der entwickelten Methode kommen zwei Algorithmen zum Einsatz, mithilfe derer die Verbesserungen erzielt werden können. Bei Videoaufnahmen kämpfen die Kameras zumeist mit dem Problem, dass zu viele Daten gleichzeitig verarbeitet werden müssen. Somit entstehen bei Kameraschwenks oft Qualitätsverluste bei der Filmaufnahme. Die Forscher fotografieren nun die Szene zusätzlich mit einer Digitalkamera ab. Hier kann auf Belichtungszeit, Schärfe und Farben genauer eingegangen werden als mit der Videokamera. Mit fünf bis sechs Fotos derselben Szenerie füttern die Techniker nun ihre Software, die vollautomatisch das Video korrigiert. Im Gegensatz zu Videobearbeitungsprogrammen muss der User keine manuellen Einstellungen vornehmen, das Programm arbeitet allein mit den Fotovorlagen.

Noch keine näheren Details

Derzeit liegt nur eine Kurzbeschreibung der Entwicklung sowie eine Videodemonstration vor. In der Demo sind die Verbesserungen der Videos deutlich zu sehen. Es ist auf der Projekthomepage der Informatiker zu finden. Die fertige Software wurde von den Informatikern noch nicht veröffentlicht. Derzeit funktioniert die Technik zudem nur bei statischen Aufnahmen, denn die Digitalbilder müssen dieselben Bildinformationen liefern, die auch mit der Kamera aufgenommen wurden. (pte)