Ankara - Ungeachtet des Drucks aus Washington hat die Türkei noch nicht über eine Stationierung und Durchmarschgenehmigung für US-Truppen entschieden. Die Verhandlungen darüber dauerten in "Freundschaft, gegenseitigem Vertrauen und Verständnis für die Sorgen des anderen" an, sagte Ministerpräsident Abdullah Gül am Freitag. Dennoch gehe er davon aus, dass das Parlament "in den kommenden Tagen" eine Entscheidung fällen werde. "Zweifellos sind die USA unser strategischer Partner", betonte Gül bei einem Treffen mit Geschäftsleuten.

Ankara hatte die Entscheidung über die Öffnung seines Territoriums für die US-Truppen seit Tagen verzögert. Die Türkei fordert vor einer Zustimmung zur Stationierung von US-Truppen eine schriftliche Hilfszusage, die vom US-Kongress verabschiedet werden müsste. Zudem fordert sie eine schriftliche Einigung über die Zukunft Iraks, vor allem eine Garantie, dass den Kurden im Norden des Iraks keine Unabhängigkeit zugestanden wird.

Die USA haben der Türkei bis zu 24 Milliarden Dollar (22 Milliarden Euro) an wirtschaftlicher Entschädigung angeboten. Mehrere Frachter mit US-Panzern und schwerem Gerät für eine Invasion nach Nord-Irak kreuzen seit Tagen vor der Türkei und warten auf eine Entscheidung, um anlegen zu können. (APA)