Bagdad/Istres - Zum zweiten Mal seit Beginn der UNO-Waffeninspektionen hat ein US-Spionageflugzeug vom Typ U2 einen Überwachungsflug über dem Irak absolviert. Wie das irakische Informationsministerium in Bagdad mitteilte, überflog die Maschine am Donnerstag sechseinhalb Stunden lang verschiedene Regionen des Landes. Am Freitag brachen auch zwei französische Mirage-Flugzeuge zu ihrer UNO-Aufklärungsmission im Irak auf.

Die U2-Maschinen und die französischen Mirage können in mehr als 20 Kilometern Höhe fliegen und länger über verdächtigen Einrichtungen in der Luft verweilen als Spionagesatelliten, die nur wenige Aufnahmen pro Tag liefern. Nach langem Tauziehen hatte die irakische Regierung vor zwei Wochen ihr Einverständnis zu den Aufklärungsflügen erteilt. Sie kam damit einer Vorgabe aus der UNO-Resolution 1441 nach. Die USA hatten die anfängliche Ablehnung der Flüge als Beleg gewertet, dass der Irak die Entdeckung versteckter Massenvernichtungswaffen aus der Luft fürchte.

Nach Angaben eines AFP-Korrespondenten hoben die französischen Mirage IV P am Freitagvormittag auf der südfranzösischen Luftwaffen-Basis Istres in Richtung Persischer Golf ab. Sie wurden von zwei Tankflugzeugen des Typs C135-FR und etwa 70 Mann Besatzung begleitet. Wie der Kommandant der Basis, Bruno Clermont, sagte, sollten die Maschinen am Nachmittag in der Golfregion eintreffen.

Das genaue Ziel wollte Clermont zunächst nicht nennen. Es wurde aber erwartet, dass die Mirage in Saudiarabien stationiert werden sollten. In der dortigen Prince-Sultan-Luftwaffenbasis befinden sich bereits acht französische Mirage. Die fünf Maschinen des Typs Mirage 2000 und die drei Mirage F1 werden für alliierte Kontrollflüge zur Überwachung der Flugverbotszone im Süden des Irak eingesetzt.

Am Montag war erstmals eine U2 zu einem Kontrollflug über dem Irak gestartet. Die Maschinen stehen unter Kontrolle der UNO, werden aber von US-Piloten gesteuert. Frankreich, Russland und Deutschland hatten den Einsatz von Mirage-Maschinen im Rahmen der UNO-Mission Anfang vergangener Woche angeboten.(APA)