Ankara - Die türkische Luftwaffe hat PKK-Stellungen im Nordirak angegriffen. Die Flugzeuge bombardierten während der Nacht in der Region Awasin-Basyan eine Höhle, die als Rückzugsort einer "großen Gruppe" von Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) diente, wie das türkische Militär am Sonntag in Ankara mitteilte. Die Rebellen hätten in der Höhle einen Angriff auf Stellungen in der Türkei geplant. Der Angriff verlief den Angaben zufolge erfolgreich, die Flugzeuge der türkischen Luftwaffe seien zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt.

Im Kampf zwischen den Rebellen der verbotenen kurdischen PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) und der türkischen Armee wurden seit 1984 mehr als 37.000 Menschen getötet. Seit Mitte Dezember griff die türkische Luftwaffe bereits etwa 20 Mal mutmaßliche PKK-Stützpunkte im nordirakischen Berggebiet an. Die türkisch-kurdischen PKK-Rebellen haben sich nach den Ereignissen um den Sturz des Regimes von Saddam Hussein in den Nordirak zurückgezogen, wo sie vor allem in den Kandil-Bergen ihre Stützpunkte haben. Von dort aus greifen sie in Südostanatolien immer wieder türkische Militärposten und -patrouillen sowie Polizeiposten an.

Erlaubnis bis Oktober

Das türkische Parlament hat der Armee für ein Jahr die Genehmigung für grenzübergreifende Attacken gegen die in der Türkei verbotene PKK erteilt. Die Frist endet im Oktober. Ankara vermutet mehr als 2000 PKK-Rebellen im Irak. Die PKK wird von der Europäischen Union, den USA und der Türkei als terroristische Organisation eingestuft. Bekannt ist, dass die PKK auch unter den in westeuropäischen Staaten lebenden Kurden Schutzgelder einhebt. (APA)