Abuja – Nigeria hat am Donnerstag die umkämpfte Öl-Halbinsel Bakassi an Kamerun übergeben und damit einen jahrzehntelangen Grenzstreit zwischen den beiden Ländern beendet. Der Schritt sei ein Meilenstein in der Geschichte der beiden westafrikanischen Länder, sagte der nigerianische Justizminister Michael Aondoaka bei der Übergabezeremonie in Kalabar im Beisein von UN-Vertretern. Grundlage für die Übergabe ist ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag, der die Halbinsel im Oktober 2002 Kamerun zugesprochen hatte.

Im Streit um die Öl-Halbinsel war Kamerun 1994 nach Gefechten mit 34 Toten vor den Internationalen Gerichtshof gezogen. Das Urteil fiel nach langem juristischen Gerangel erst acht Jahre später zugunsten Kameruns. Grundlage hierfür war ein Vertrag der ehemaligen Kolonialmächte England und Deutschland von 1913. Seit dem Urteil haben nigerianische Aufständische immer wieder versucht, die Übergabe aufzuhalten. Dutzende von Menschen starben in Gefechten um die Kontrolle über die Halbinsel. Bakassi liegt im Golf von Guinea, in dem bis zu zehn Prozent der weltweiten Öl- und Gasvorkommen vermutet werden. (APA/dpa)