Der deutsche Medienkonzern Axel Springer ("Bild", "Die Welt") hat beim Wachstum im ersten Halbjahr 2008 vor allem durch Zukäufe im internationalen Geschäft und bei digitalen Medien zugelegt. In den ersten sechs Monaten des Jahres steigerte der Konzern den Umsatz um 11,1 Prozent auf 1,343 Mrd. Euro, teilte Europas größtes Zeitungshaus am Mittwoch in Berlin mit. Der Überschuss lag bei 526,2 Mio. Euro gegenüber 88,8 Mio. Euro vor einem Jahr. Der starke Anstieg sei unter anderem auf den Verkaufserlös der Beteiligung am TV-Konzern ProSiebenSat.1 zurückzuführen.

Springer-Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner äußerte sich optimistisch über die zweite Jahreshälfte trotz trüber Konjunkturaussichten und eines schwierigen Marktumfeldes für die Medien. "Axel Springer trotzt dem Trend", sagte Döpfner. Dazu gehörten starke journalistische Marken und die konsequente Digitalisierung aller Titel. "Wir gehen davon aus, dass wir uns im zweiten Halbjahr von der allgemeinen Branchenentwicklung abkoppeln können". Das Medienhaus bestätigte die Wachstumsprognose für das Gesamtjahr 2008.

Der internationale Markt und das Online-Geschäft seien für den Verlag immer wichtiger. Bereits 22,3 Prozent des Umsatzes würden im Ausland erlöst. Der Konzern werde weiter die Verzahnung von Online-Titeln und Printangeboten vorantreiben. "Wir stellen den Journalismus in den Mittelpunkt", sagte Döpfner.

Zu den Auflagengewinnern zählen "Die Welt" und "Welt Kompakt", die im zweiten Quartal mit durchschnittlich rund 280 000 Exemplaren gegen den Trend die Auflage steigerten. "TV Digital" baute mit zwei Mio. Exemplaren (plus 9,8 Prozent) ihre Position als Deutschlands größte Programmzeitschrift aus.

In den ersten sechs Monaten steigerte Axel Springer die Vertriebserlöse um 2,2 Prozent auf 597,8 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 585,1 Mio. Euro). Die Werbeerlöse legten um 14,7 Prozent auf 622,4 Mio. Euro zu. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 7,2 Prozent auf 213,9 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal 2008 legte das EBITDA sogar um 44,8 Prozent auf 135,2 Mio. Euro zu. (APA/dpa)