Chinesische Journalisten berichten über eine Verschärfung der Zensur im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen. Es gebe Anweisung, über keine Themen zu berichten, die der "nationalen Sicherheit" schaden, sagte ein Pekinger Journalist. Das Olympia-Organisationskomitee BOCOG bestritt das jedoch. Die einheimischen Journalisten könnten frei über die Spiele berichten, sagte BOCOG-Generalekretär Wang Wei am Mittwoch.

Nach Angaben mehrerer chinesischer Journalisten ist es jedoch üblich, dass Chinas Propagandabüro bei größeren Ereignissen Anweisungen für die Berichterstattung gibt. "Es gibt Grenzen. Jeder ist zur Zeit nervös", sagte ein Reporter zur Deutschen Presse-Agentur dpa. Den Angaben der Journalisten zufolge gehen die Vorschriften sehr ins Detail - bis hin zur Anweisung, bei der Erwähnung mehrerer Offizieller in einer Meldung den ranghöchsten zuerst zu nennen. Laut "South China Morning Post" gibt es für die Spiele ein Programm von 21-Punkten für die Zensur.

BOCOG-Generalsekretär Wang dementierte das kategorisch. "Es gibt keine 21-Punkte-Anweisung", sagte er. Doch haben die chinesischen Medien in den vergangenen Tagen mehrere Ereignisse verschwiegen. So fanden sich in chinesischen Zeitungen keine Meldungen über die Proteste ausländischer Tibet-Aktivisten in Peking. (APA/dpa)