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Die Solar-Branche kann weiter mit hohen Zuwachsraten rechnen. Österreichweit entstehen bis 2010 hier rund 1000 neue Jobs.

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Graz/Linz - Der Motor der Öko-Branche brummt. Die Klimaveränderungen und die Verknappung der fossilen Energiedepots samt aus dem Ruder laufenden Erdölmärkte lösen in Unternehmen der alternativen Energie- und Umwelttechnik kräftige Expansionsschübe aus. Eine jetzt vorliegende Trendanalyse des steirischen Öko-Clusters "Eco World Styria" gibt der Branche weitere exorbitante Wachstumschancen und listet exakt jene Felder und Nischen auf, wo in den nächsten Jahren viel Geld zu verdienen ist. Die lukrativen Zukunftsbereiche: Wasser, Kältetechnik, Abwärmenutzung.

Allein in der Steiermark, die ein Drittel der heimischen Öko-Branche beherbergt, verzeichnete der Umwelt- und Alternativenergiesektor zuletzt ein Umsatzplus von rund 15 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro.

Dies entspricht in etwa der österreichweiten Zuwachsrate, die in den nächsten Jahren weiter ausbaufähig sei, ist Eco World Styria- Geschäftsführer Bernhard Puttinger überzeugt.

Markteinschätzungen

Der Cluster-Chef hatte in den letzten Monaten Markteinschätzungen von 20 internationalen Experten aus der Forschung, Industrie und Verwaltung eingeholt und aus den Daten ein "Zukunftsradar" mit den Trends und besten Marktchancen im Öko-Segment erstellt. Primär relevant wird für die nächsten Jahre laut Erhebung die Nutzung von industrieller und kommunaler Abwärme zur Erzeugung von Elektrizität und Kälte sein.

Ganz oben auf der Skala steht auch die Nutzung der Solarenergie. Puttinger im Gespräch mit dem STANDARD: "Hier macht es Sinn, in Zukunft weiter zu investieren." Was sich in der Solarbranche bewegt, unterstrich am Dienstag die Wirtschaftskammer Oberösterreich. Laut Kammerangaben benötigt der Solar-Sektor in Österreich in den nächsten zwei Jahren 1000 neue Mitarbeiter.

Die Studie weist darauf hin, dass sich durch die höheren Energiepreise und die Erdölverknappung völlig neue Märkte beim Kunststoffrecycling und bei Ersatzbrennstoffen aus Abfällen auftun werden. Große Chancen ergeben sich auch für neue "saubere Technologien für fossile Energien".

Sehr optimistisch werden ebenso die Perspektiven für Produzenten von Passiv- und Niedrigenergiehäuser eingeschätzt. Fazit der Studie: "Wer hier jetzt schneller ist, dem gehört der Markt."

Hohe Wachstumschancen biete das große Thema Wasser. Hier existieren laut Eco-Cluster "riesige globale Chancen für ausgereifte Technologien" . Stichwort: Wassermanagement, Wasseraufbereitung. (Walter Müller, DER STANDARD, Printausgabe, 13.8.2008)