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Frauen ist der Frieden ein wesentliches Anliegen.
APA/Epa/Staff

Wien - Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist das dringendste Anliegen der ÖsterreicherInnen. 84 Prozent nannten in einer Umfrage des Ludwig Boltzmann-Instituts für Freizeitforschung dies als die wichtigste Aufgabe der Politik. Hohe Priorität haben für die ÖsterreicherInnen weiters die Sicherung der Pensionen (77 Prozent) und - gleichauf mit jeweils 70 Prozent - die Schaffung von Ausbildungsplätzen und die Bekämpfung der Kriminalität.

Eher kalt lassen die ÖsterreicherInnen hingegen die Einschränkung des öffentlichen Rauchens (20 Prozent), die Verhinderung der Sonntagsarbeit (31) und die Verbesserung des Datenschutzes (34).

Männern ist Wohlstands-, Frauen Friedenssicherung wichtig

Deutliche Geschlechter-Unterschiede gibt es bei den Themen Friedenssicherung, Umweltschutz, Wohlstandssicherung und Gleichberechtigung: Frieden ist den Frauen (65 Prozent) ein größeres Anliegen als den Männern (61), ebenso die Bekämpfung der Umweltverschmutzung, die die Frauen zu 63 Prozent, die Männer zu 57 Prozent nannten. Umgekehrt fordern die Männer zu 51 Prozent von der Politik die Sicherung des Wohlstandes, die Frauen nur zu 41 Prozent.

Jugend für Gleichberechtigung

Wenig überraschend ist, dass für die Frauen (45 Prozent) die Schaffung der Gleichberechtigung ein größeres Anliegen ist als für die Männer (30 Prozent). Wobei es hier auch starke Altersgruppen-Unterschiede gibt: Die Hälfte der Jugendlichen pocht auf Gleichberechtigung, aber nur ein Drittel der älteren Generation. Insgesamt unterschieden sich die Anliegen der Jugend (15 bis 29 Jahre) von denen der älteren Generation (über 50 Jahre): So halten die Jugendlichen die Schaffung von Ausbildungsplätzen für bedeutender, die Sicherung der Pensionen aber für weniger wichtig.

Regionale Unterschiede

Beim Anliegen Bekämpfung des Wohnungsnotstandes gibt es nicht nur starke geschlechterspezifische Unterschiede (Frauen 39 Prozent, Männer 34), sondern auch deutliche regionale Unterschiede. So scheint die Wohnungsnot im Westen des Landes (Salzburg, Tirol, Vorarlberg) am größten, hier fordert fast die Hälfte der EinwohnerInnen (45 Prozent) die Politik zum Handeln auf. In Niederösterreich und Burgenland sehen nur 28 Prozent darin ein nennenswertes Problem.

Auch in anderen Punkten gibt es auffällige regionale Schwankungen: Die NiederösterreicherInnen und Burgenländer fühlen sich überdurchschnittlich sicher, ihnen liegt viel weniger an der Kriminalitäts-Bekämpfung (63 Prozent) als den KärntnerInnen und SteirerInnen (76).

Wien ist wieder einmal anders

Besonders auffällig ist, dass sich Wien in manchen Punkten deutlich von den anderen Bundesländern unterscheidet: Die Sicherung des Wohlstandes ist eines der Hauptanliegen der WienerInnen (54 Prozent), während dies in Salzburg, Tirol und Vorarlberg nur für 35 Prozent wichtig ist. Umgekehrt bei der Friedenssicherung und Terrorismus-Bekämpfung: Hier liegt Wien mit etwas mehr als 50 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt. Besonders friedens-bewegt ist Oberösterreich mit 73 Prozent.

Das Institut für Freizeitforschung hat für seine Studie im Jahr 2002 1.025 Personen ab 15 Jahren befragt. (APA)