Ein Thema beschäftigt die Gesellschafter der News-Gruppe akut: Bis zum 31. März wollen sie nach Informationen des STANDARD entscheiden, wie es mit "Format" weitergeht. Der frühere Konkurrent "profil" ist dank Formil-Fusion Teil des Konzerns und schaffte zuletzt nach rund einer Dekade Verlusten den Breakeven. Die Eigenentwicklung "Format" indes liegt auch im ersten Quartal 2003 unter Plan, ist aus der Verlagsgruppe zu erfahren.

Mehrere Optionen werden nun in Gesellschafterkreisen und Geschäftsführung diskutiert, Berechnungen sollen dieser Tage vorliegen. Wenig Chancen geben Insider der Variante, "Format" in derzeitiger Form kräftig anzuschieben. Das brauchte mehr Marketinggeld bei ungewissen Aussichten im Anzeigenmarkt.

Ventiliert wird offenbar auch, einen Partner an Bord zu nehmen. Kolportiert wird die ET Multimedia ("Wirtschaftsblatt", "Wiener", "City", Businessmagazine). Deren Manager Michael Geringer sagt auf Anfrage: "Wenn es Gespräche gegeben hätte, würde ich das weder bestätigen noch dementieren. Angeboten hat mir niemand was." Neue Eigentumsverhältnisse verringerten das Risiko, aber auch möglichen Ertrag, sie erleichterten eine Neuordnung und Verkleinerung der Redaktion.

Auf solche Pläne deutet die selbst gesetzte Deadline für eine Entscheidung: Kündigungen gehen mit dem Ende eines Quartals einher.

Variante drei: stärker fokussiert auf Wirtschaftsthemen - bis hin zu einschlägigen Lifestyle- und Gesellschaftsthemen; damit klarer für Publikum wie Inserenten positioniert. Kolportierte Budgetvorgaben deuten auch hier auf ein verkleinertes Team hin. Sparen will man zudem mit geringerer Auflage. Überlegt wird auch eine engere Anbindung an den monatlichen "trend".

Durchgerechnet sehen wollen die Gesellschafter auch die Notfallvariante Einstellung.

News-Oberherausgeber Wolfgang Fellner hat "ganz kurz" Zeit. Um eine mögliche Einstellung "mit Sicherheit" zu dementieren. Und: "Es gibt keine Überlegungen, was zu ändern." Aber dass "Format" "bei leichter Konjunkturerholung, die hoffentlich bald kommt, auf Wirtschaft fokussiert sein soll, ist ein alter Hut." Warum die Gesellschafter das dann jetzt diskutieren, kann ihn DER STANDARD nicht mehr fragen. Dafür hat Fellner keine Zeit mehr. Nur noch für ein "schon gar nicht" zu Überlegungen von Gesellschaftern, "Format" alle 14 Tage erscheinen zu lassen.

Mehrheitsgesellschafter Gruner+Jahr schweigt dazu, verweist auf die News-Gruppe. Im Hintergrund ist die Bertelsmanntochter weniger zurückhaltend: Seit Mitte Februar sind in der Wiener Dependance Controller der Hamburger Mutter eifrig unterwegs. (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe, 21.2.2003)