Wien - Die Großen im österreichischen Lebensmittelhandel wachsen weiter: Die Spar-Gruppe, Nummer 2 hinter der Rewe Austria, hat im Geschäftsjahr 2002 ihren Gesamtumsatz inklusive Auslandsgeschäft um 7,1 Prozent auf 6,21 Mrd. Euro gesteigert. Der Umsatz der Spar Österreich (mit Spar, Interspar, Hervis) stieg um 5,3 Prozent - flächenbereinigt: plus 2 Prozent - auf 3,57 Mrd. Euro, wobei das Wachstum in erster Linie auf die Eigenexpansion sowie die Übernahme von sechs Maximarkt-Filialen (ab August) zurückzuführen war. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Inklusive der Umsätze der 820 (2001: 851) selbstständigen Kaufleute stieg der Brutto-Verkaufsumsatz im Inland um 4,7 Prozent auf 4,06 Mrd. Euro.

Optimismus

Für das laufende Jahr 2003 lässt sich Konzernchef Gerhard Drexel auf keine genauen Prognosen ein. Die Spar rechne mit einem sehr guten Jahr. Der Jänner sei viel besser angelaufen als im schwierigen Euro-Umstellungsjahr 2002. Spar rechne auch mit keinen handelskonjunkturellen Auswirkungen eines Angriffs auf den Irak. Erfahrungsgemäß hätten sich die Konsumgewohnheiten der Kunden im Lebensmitteleinzelhandel auch in der Vergangenheit durch internationale Krisen nicht signifikant verändert, sagte Spar-Sprecherin Nicole Berkmann.

30 neue Standorte

Die Expansion der Spar-Gruppe in Österreich wird auch 2003 weitergehen. Geplant sind rund 30 neue Standorte, schwerpunktmäßig eher im Osten Österreichs. Eröffnet werden sollen in erster Linie Spar-Supermärkte, nicht zuletzt weil die Flächen für große Eurospar- und Interspar-Märkte schwer zu bekommen sind, so Konzern-Sprecherin Nicole Berkmann.

"Preisaggressiver" Auftritt

Auf den Preiskampf und die wachsenden Marktanteile der Diskonter reagiere Spar mit Aktionen und "preisagressivem" Auftritt vor allem bei den rund 1.000 Eigenmarken-Produkten. Gleichzeitig versuche man, den Diskontern mit Vollsortiment und Service Paroli zu bieten. Mit 50 Interspar-Märkten in Österreich - 50 weitere gibt es im Ausland - sowie österreichweit 144 Eurospar- und 6 Maximarkt-Filialen sei die Spar-Gruppe Markführer bei Hyper- und Verbrauchermärkten.

Ost-Expansion mit "Augenmaß"

Im Ausland soll das Wachstum "mit Augenmaß" fortgesetzt werden. Wo die Gruppe noch große weiße Flecken auf der Landkarte sieht, wurde heute nicht verraten. Allein in den östlichen Nachbarländern Ungarn, Slowenien und Tschechien wurden im Vorjahr 33 neue Märkte eröffnet. (APA)