"Hoffentlich werden wir diesen Hebel nie betätigen müssen, aber es wäre unverantwortlich von uns, so einen Schalter nicht zu haben."

Dass man sich die vergangenen Monate und Jahre voll und ganz auf das iPhone konzentriert hat, scheint sich für den kalifornischen Konzern Apple ein Monat nach der Veröffentlichung der zweiten Version langsam aber sicher bezahlt zu machen. Im Interview mit dem Wall Street Journal zeigte sich CEO Steve Jobs ausgesprochen erfreut über die Entwicklung. Grund zur Euphorie gibt ihm vor allem der neu integrierte AppStore, über den Nutzer des Handys Anwendung kaufen und herunterladen können.

Innerhalb eines Monats seien 60 Millionen Programme auf diese Weise bezogen worden. Die meisten davon waren kostenlos, dennoch, mit den kostenplichtigen Applikationen wurde bisher noch jeden Tag ein Umsatz von rund einer Million US-Dollar erzielt.

Neue Einnahmequelle

Jobs rechnet, durch den AppStore könne Apple auf eine weitere lukrative Einnahmequelle zurückgreifen, die jährlich zusätzliche Millionen in die Kassen spült.

Die Dritthersteller der Programme erhalten 70 Prozent des Verkaufspreises. 30 Prozent streicht Apple ein und deckt damit unter anderem die laufenden Kosten ab. Das rasch wachsende Angebot soll in erster Linie mehr Geräte verkaufen und iPhones und iPod Touchs attraktiver machen.

Kassenschlager

Die erfolgreichsten Applikationen hätten sich laut dem Konzernchef hunderttausende Male verkauft. Etwa das Spiel Monkeyball von Sega, das für 9,99 US-Dollar in den ersten 20 Tagen 300.000 Mal heruntergeladen wurde. Die Top 10 Entwickler haben Konzernangaben nach im ersten Monat 9 Millionen Dollar eingespielt.

Unerwünscht

Für viel Aufregung sorgte vergangene Woche die Entdeckung eines iPhone-Experten, wonach Apple unerwünschte Programme mit Hilfe einer "Schwarzen Liste" herausfiltern und jederzeit wieder deaktivieren könne. Ein Tag später stellte sich allerdings heraus, dass die entdeckte Funktion nicht den vermuteten "Kill Switch" enthielt. Anstelle dessen sei sie zum Schutz des Systemkerns integriert worden.

Kill Switch als Präventionsmaßnahme

Im Interview bestätigte Steve Jobs nun jedoch die Existenz einer solchen Abschaltfunktion für unerwünschte Programme. Laut Jobs brauche Apple diese Funktion gesetzt den Fall, eine Schadsoftware fände den Weg über den AppStore zu den iPhones der Kunden.

"Hoffentlich werden wir diesen Hebel nie betätigen müssen, aber es wäre unverantwortlich von uns, so einen Schalter nicht zu haben." (zw)