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Putschgeneral Mohammed Ould Abdel Aziz stellt sich am Tag nach dem Staatsstreich den Medien.

Foto: APA/EPA/El Hajj

Nouakchott - Der französische Staatspräsident und amtierende EU-Ratsvorsitzende Nicolas Sarkozy hat den neuen Militärmachthabern in Mauretanien mit nicht näher spezifizierten "Konsequenzen" gedroht, sollten sie den inhaftierten mauretanischen Staatschef Sidi Cheikh Ould Abdallahi nicht umgehend freilassen. Zuvor hatte bereits der EU-Kommissar für Entwicklung und Humanitäre Hilfe, Louis Michel, mit der Einbehaltung von EU-Finanzhilfen an das Land gedroht. Erst kürzlich war ein Unterstützungsprogramm über 156 Millionen Euro für 2008 bis 2013 vereinbart worden.


"Totale Verurteilung"

Sarkozy bekräftigte die "totale Verurteilung" des Staatsstreichs in Frankreich. Man werde mit europäischen und afrikanischen Partnern zusammenarbeiten, um die verfassungsmäßige Ordnung in Mauretanien wieder herzustellen. Letzteres forderte auch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. Die USA hatten den "Sturz der demokratisch gewählten Regierung Mauretaniens auf das Schärfste" verurteilt.

Washington hat alle nicht-humanitäre Hilfe für das nordwestafrikanische Land gestoppt. "Derzeit ist alle nicht-humanitäre Hilfe ausgesetzt und wird überprüft", sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Donnerstag in Washington.

Präsident Abdallahi war das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt seines Landes seit gut zwei Jahrzehnten. Seit seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr lag er jedoch im Streit mit dem Parlament, das ihm eine Annäherung an radikale Islamisten, Beziehungen zu den Verbündeten eines früheren Diktators sowie Korruption und Missbrauch von Geldern vorwarf. Seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 gab es in dem überwiegend von Arabern bewohnten Land mehr als zehn Putsche oder Putschversuche. (APA/AP)