Potsdam - Einer aktuellen Studie zufolge wurden mindestens 136 Menschen zwischen 1961 und 1989 an der Berliner Mauer getötet oder kamen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime ums Leben. Das sind zwei mehr als bisher angenommen.

Das ist der derzeitige Stand des gemeinsamen Forschungsprojekts der Gedenkstätte Berliner Mauer und des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam. Insgesamt seien 374 Fälle geprüft worden, sagte Projektleiter Hans-Hermann Hertle am Donnerstag in Potsdam. 15 Fälle seien trotz intensiver Recherchen nicht aufzuklären, weitere 16 Verdachtsfälle würden noch bearbeitet.

Seit Jahren wird über die Zahl der Maueropfer gestritten. Die meisten Todesopfer - nämlich 98 - waren DDR-Flüchtlinge. Unter den Mauertoten sind aber auch 30 Menschen aus Ost und West, die keine Fluchtabsichten hatten. Zu den Maueropfern zählen die Wissenschaftler auch acht im Dienst umgekommene DDR-Grenzsoldaten, die durch Fahnenflüchtige, Kameraden, Flüchtlinge, einen Fluchthelfer oder einen West-Berliner Polizisten getötet wurden. Die meisten Opfer waren junge Männer zwischen 16 und 30 Jahren. (APA/dpa)