Der „neue Golf“ ist immer ein Ereignis. Auch wenn man es ihm selten ansieht. Volkswagen hat mit seinem Kernmodell nie versucht, Avantgarde zu sein, nicht einmal beim ersten Mal, in den 70ern, denn selbst damals gab es bereits kompakte Automobile zu relativ günstigen Preisen.

Foto: Volkswagen

Mit dem Golf definiert Volkswagen die Klasse immer wider neu, nämlich indem der Wolfburger Konzern so tut, als hätte sich nichts geändert. Jedes Mal, wenn „der neue Golf“ erstmalig erblickt wird, sagen Betrachter nicht selten zu sich (oder auch zu anderen): „Der schaut ja aus wie der alte Golf“. Absichtlich. Golf-Käufer wollen keine Experimente, sie wollen einen Golf. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.

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Mittlerweile muss der Golf nämlich unter dem unauffälligen Äußeren einiges bieten, um seine Vormachtstellung zu halten (und um nichts anderes geht es VW, dem nach Stückzahlen größten Autobauer Europas) mit jedem neuen Golf. Die Golf-Klasse wird laufend größer, kaum eine Saison vergeht, dass sich nicht einer der neuen  oder auch der alten Konkurrenten zum „Golf-Killer“ erklärt.

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Keinem ist es bisher nachhaltig gelungen, auch wenn Opel Astra, Ford Focus oder Renault Megané den Golf hie und da mal auch überholen konnten. Und dann gibt es noch die vielen, vielen Fernost-Kompakten mit Namen wie Auris, Corolla, Civic, Ceed, die ihm auf den Pelz rücken. Nun entschloss sich der VW-Konzern, die Golf-Generation sechs früher auf den Markt zubringen, als ursprünglich geplant. Einerseits aus oben genannten externen Gründen, aber auch, weil der neue VW-Chef Martin Winterkorn das Ruder bei der Kernmarke herum reißen musste.

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Denn die Marke VW war finanziell marod, brauchte lange für die Autoentwicklung un für die Autofertigung, und das ganze zu hohen Gestehungskosten. Der Golf VI gleicht technisch im wesentlichen der Version V, das Gesicht wurde aber verändert. Wie bei der Generation eins legte wieder ein Italiener Hand an: VW-Designchef Walter Maria De‘Silva (er zeichnete früher erfolgreich Alfas).

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Seit dieser Woche sind die Motoren bekannt, die ab 17. Oktober angeboten in Österreich werden: Erstmals gibt es im Golf Commonrail-Turbodiesel-Direkteinspritzer (TDI, statt des rauen Pumpedüse-Systems von früher). Zur Markteinführung zwei 2,0er-TDI mit 110 PS und 140 PS. Das Spektrum der Benziner bilden in der Startphase vier Varianten mit 80 PS, 102 PS, 122 PS sowie 160 PS. Die beiden letzteren sind TSI-Motoren mit Kompressor-  oder Turbo-Aufladung zum Einsatz.

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Mit Ausnahme der Einstiegsversionen werden alle mit Doppelkupplungsgetrieben (DSG) zu haben sein. Auch innen sieht der Golf golfartig aus. Hintergrund: Eisberge? (Leo Szemeliker, AUTOMOBIL, 08.08.2008)

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