Frankfurt - Die Turbulenzen an den Börsen haben das Geschäft des deutschen Online-Brokers Comdirect beflügelt. Die Commerzbank-Tochter wickelte im Juli nach Angaben vom Donnerstag 706.620 Wertpapieraufträge ab. Das ist ein Plus von fast elf Prozent im Vergleich zum Vormonat. Der deutsche Leitindex Dax hatte nach einer Talfahrt Anfang Juli in den letzten zwei Wochen des Monats deutlich zugelegt.

Das betreute Kundenvermögen des Quickborner Unternehmens lag im Juli bei 21,98 (Juni: 21,72) Mrd. Euro. Die Kundenzahl erhöhte sich auf 1,24 Millionen von 1,21 Millionen im Juni. Sowohl beim Verkauf von Girokonten und Tagesgeldkonten als auch im neuen Geschäftsfeld Baufinanzierungen legte Comdirect zu.

Die ursprünglich auf den Wertpapierhandel via Internet spezialisierte Comdirect entwickelt sich allmählich zur Vollbank und investiert in den Ausbau des Geschäfts mit Tagesgeld- und Girokonten. Damit will Comdirect vom schwankungsanfälligen Aktiengeschäft unabhängiger werden. Das belastet allerdings den Gewinn: Beim Ergebnis vor Steuern erwartet Vorstandschef Michael Mandel für 2008 einen Rückgang um mehr als 20 Prozent auf 70 Mio. Euro. Grund dafür sind unter anderem höhere Kosten für Werbung und Technik. (APA/Reuters)