Hamburg - Hoher Leistungsdruck und zwischenmenschliche Probleme können bei Schülern starken Stress auslösen. Symptome für die Schwierigkeiten können Versagens- oder Prüfungsängste, Verhaltensänderungen oder auch körperliche Beschwerden sein. Etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen zeigen häufig deutliche Anzeichen von Schulstress. Bei weiteren 22 Prozent treten zumindest gelegentlich entsprechende Probleme auf. Das zeigt eine Forsa-Studie im Auftrag der Krankenkasse DAK, bei der Mütter und Väter von Schulkindern unter 18 Jahren befragt worden sind. Vom Stress sind dabei Schüler im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren häufiger betroffen als jüngere Kinder.

Albtraum Schule

57 Prozent der gestressten Heranwachsenden sind nach Angaben der Eltern unkonzentriert, nervös oder überdreht. 50 Prozent leiden bei hohem Druck unter Kopf- oder Bauchschmerzen, 43 Prozent sind traurig und ziehen sich zurück. Mit aggressivem Verhalten gegenüber den Eltern oder anderen Personen reagieren 42 Prozent der Kinder und Jugendlichen auf den Schulstress, 32 Prozent der Schüler müssen mit Lern- und Leistungsstörungen fertig werden. In einer solchen Situation wird der Gang zur Schule oft zum Albtraum und die Gesundheit wird belastet: 29 Prozent der Heranwachsenden wollen in den Phasen starken Drucks nicht mehr zur Schule gehen, 14 Prozent der Kinder sind dann häufig krank. Von den Schülern, die sehr häufig oder gelegentlich Stressfaktoren zeigen, nehmen zwölf Prozent sogar Medikamente, um besser mit den Problemen fertig zu werden oder die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern.

Verständnisvoll reagieren

Damit der Druck auf die Kinder nicht noch zusätzlich erhöht wird, sollten Eltern verständnisvoll auf die Schwierigkeiten ihrer Sprösslinge reagieren. Die Schüler sind nicht mit zu hohen Erwartungen zu belasten. In der Freizeit ist für Entspannung und Bewegung zu sorgen, damit die Kinder ihre innere Balance wiederfinden. 'Die Seele einfach nur baumeln zu lassen, lädt die Batterien wieder auf', erläutert Diplom-Psychologe Frank Meiners. Deshalb ist es eher nachteilig, die Nachmittage oder Wochenenden des Nachwuchses mit Nachhilfe oder Freizeitaktivitäten zu verplanen. Die Heranwachsenden brauchen Freiräume, die sie selbst gestalten können. (sid)