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Auf Basis des Apple II wollen Designer und MIT-Studenten den 12-Dollar-Computer für Entwicklungsländer bauen.

Anstatt einen Computer für Entwicklungsländer vollkommen neu zu entwickeln, wie es Nicolas Negroponte mit seinem 100-Dollar-Laptop getan hat, wollen Derek Lomas und Jesse Austin-Breneman zusammen mit anderen Designern und Studenten einen Billig-Rechner auf Basis bestehender Hardware bauen. Die Kosten dafür sollen sich auf lediglich 12 US-Dollar belaufen, wie sie auf dem MIT International Development Design Summit erklärten.

Tippen lernen

Schon der richtige Umgang mit einer Tastatur könnte für Menschen in Entwicklungsländern den Unterschied zwischen einem Einkommen von 1 Dollar in der Stunde und 1 Dollar am Tag bedeuten. Laut Boston Herald habe eine indische Nonprofit-Organisation bereits Interesse an dem Projekt bekundet.

Apple II als Basis

Doch anstatt ein System von Grund auf neu zu entwickeln, hatten die MIT-Studenten die Idee, bereits bestehende Hardware aufzurüsten. Die 12-Dollar-Computer sollen auf Grundlage alter Apple-II-Rechner mit Web-Zugang, einfachen Anwendungen und Speicher ausgestattet werden. Immerhin hätten sie selbst den Umgang mit Tastaturen und Computern ebenfalls auf derartigen Geräten erlernt. Apple-II-Systeme waren in den USA im Bildungsbereich in den 1980ern und 1990ern stark verbreitet.

TV-Rechner

Im Blog Design for Development beschreiben Lomas und seine Kollegen zudem einen "TV-Computer". Das indische Billig-Gerät basiert demnach auf dem "Famicon", jener Acht-Bit-Konsole, die von Nintendo erstmals 1983 in Japan vorgestellt wurde und hierzulande als "Nintendo Entertainment System" die späten 1980er und frühen 1990er beherrscht hat. Als Basis für eine familienfreundliche Lernhilfe ist das System laut Design-for-Development-Team völlig ausreichend, denn es kann grundlegende Computerfähigkeiten inklusive der Programmierung in BASIC vermitteln.

10 Dollar

 

Einen wesentlichen Vorteil der Billig-Geräte sieht das Team im Preis, der mit rund zehn Dollar für den aufkeimenden Mittelstand in Ländern wie Indien tatsächlich erschwinglich erscheine. Außerdem genügt als Bildschirm ein TV-Gerät. Ein Fernseher war laut New York Times bereits Anfang 2007 in der Hälfte aller indischen Haushalte zu finden, bei stark steigender Tendenz. (red/pte)