Wien - Nach dem Leichenfund vom Dienstagnachmittag in Wien-Landstraße wurden am Mittwoch weitere Details bekannt: Möglicher Täter könnte der Lebensgefährte des 56-jährigen Opfers gewesen sein. Der 52-jährige Mann wurde am Freitag zuvor in seiner Wohnung tot aufgefunden, wie Oberstleutnant Michael Mimra bestätigte.

Es bestünden Verdachtsmomente, dass der Mann zuerst die 56-Jährige und dann sich selbst umgebracht haben könnte. Die Frau war am Dienstag in ihrer Wohnung in der Landstraßer Hauptstraße mit zahlreichen Stichverletzungen im Rücken aufgefunden worden. Die in der Nacht erfolgten Obduktion ergab, dass sie "mit über zehn Stichen vermutlich durch ein Messer" getötet worden war, berichtete Mimra.

Auch gebe es "Anzeichen von weiteren physischen Einwirkungen": Der Täter dürfte seinem Opfer auch Schläge zugefügt haben.

Die Leiche des Lebensgefährten oder ehemaligen Freund der Frau wurde in den Abendstunden des Freitags in seiner Wohnung in der Baumgasse aufgefunden: "Ohne offensichtliche Verletzungen", so Mimra. "Fremdverschulden schließen wir eher aus."

Ermittelt werde, ob es sich um einen natürlichen Tod oder einen Selbstmord, z. B. durch Medikamentenmissbrauch handle; eine Obduktion wurde angeordnet, nachdem man einen möglichen Zusammenhang der beiden Toten erkannt hatte.

Das Verhältnis zwischen der Angestellten und dem Pensionisten soll sich des Öfteren geändert haben: Sie sollen einander bereits seit Jahren gekannt haben und immer wieder "zusammen und auseinander" gewesen sein, sagte der Ermittler. Jedenfalls dürfte es wiederholt zu Streitigkeiten zwischen dem Paar gekommen sein. Auch Gewalt soll dabei eine Rolle gespielt haben. (APA)