Bild nicht mehr verfügbar.

Hände falten wird gegen Famagusta zu wenig sein.

Foto: APA/EPA/Nanhart

Wien - Der Wunderglaube ist in grünen Kreisen dieser Tage weit verbreitet. Nach der ersten Enttäuschung unmittelbar nach dem 0:3 im Zweitrunden-Hinspiel zur Qualifikation der Fußball-Champions League gegen Anorthosis Famagusta herrscht im Lager von Meister Rapid wieder Zuversicht, gegen den zypriotischen Meister am Mittwoch (19.30 Uhr/live ORF1) vor eigenem Publikum doch noch den Aufstieg zu schaffen, was ein Drittrunden-Duell mit dem griechischen Double-Gewinner Olympiakos Piräus bedeuten würde.

Nicht nur innerhalb der Mannschaft, sondern auch unter den Fans ist der Optimismus spürbar: Bis Dienstagvormittag waren rund 13.300 Tickets abgesetzt. Rund 500 davon gingen an die Gäste aus Zypern.

"Wir haben es den Fans nicht leicht gemacht"

Rapid-Trainer Peter Pacult: "Wir haben es den Fans mit dem Ergebnis im Hinspiel nicht leicht gemacht, aber ich erinnere nur an 1985. Damals waren die, die bei diesem Match nicht im Stadion waren, danach auch enttäuscht, weil sie das kleine Wunder nicht mitbekommen haben", erinnerte der 48-Jährige an die Viertelfinal-Retourpartie der Grün-Weißen des Cups der Cupsieger, als Rapid Dynamo Dresden nach dem 0:3 in der damaligen DDR mit 5:0 aus dem Hanappi-Stadion schoss und damit als bisher einzige österreichische Mannschaft im Europacup einen Drei-Tore-Rückstand wettmachte.

Pacult, der in dieser Partie zweimal traf, ließ anklingen, dass weder er noch seine damaligen Kollegen ernsthaft an einen Aufstieg geglaubt hatten, aufgrund des günstigen Spielverlaufs mit frühen Toren wurde dann aber doch die Sensation geschafft. Ein Patentrezept zur Tilgung einer 0:3-Hypothek gebe es zwar nicht, "aber ich kann der Mannschaft schon mit kleinen Tipps helfen. Ob es dann aufgeht, ist eine andere Sache".

Vorbild Dresden anno '85

Als Vorbild für eine Aufholjagd gegen Anorthosis dient das Dresden-Match laut Pacult auf jeden Fall. "Der eine muss für den anderen hundertprozentig da sein, muss Wege gehen, die wehtun. Das war 1985 nicht anders." Ein Stürmen ohne Rückversicherung wird es aber nicht geben, versicherte der Wiener. "Wir wollen zwar Druck machen, aber wir können auch nicht 'Hollodaro' spielen. Ein Spiel dauert lange, auch in der ersten Partie hat Famagusta Geduld gehabt", erinnerte der Coach.

Dennoch wäre ein frühes Tor äußerst wünschenswert. "Denn wenn du etwas vorlegen kannst, bekommst du auch die zweite Luft", erklärte Pacult, der um die Schwächen des Gegners bescheid weiß. "Im Hinspiel hat man bis zum 0:1 die Probleme gesehen."

Dellas wieder auf der Bank

Bei den Zyprioten rechnet Pacult im Vergleich zur ersten Partie nicht mit Änderungen, was bedeuten würde, dass der neu verpflichtete griechische Ex-Europameister Traianos Dellas neuerlich auf der Bank Platz nimmt. Coach Temuri Kezbaja, der sich mit seiner Mannschaft bereits seit Montag in Wien auf das Retourmatch vorbereitet, ließ sich diesbezüglich nicht in die Karten blicken, verriet aber immerhin, dass er seine Mannschaft noch lange nicht als Aufsteiger sieht.

"Rapid ist sehr heimstark. Wir müssen noch stärker als auf Zypern spielen, damit wir in die dritte Runde kommen", warnte der Georgier, für dessen Club das mögliche Duell mit dem griechischen Champion aufgrund des gemeinsamen Kulturkreises eine besondere Motivation darstellt.(APA)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zur Qualifikation der Fußball-Champions League (2. Runde/Rückspiel):

SK Rapid - Anorthosis Famagusta (Mittwoch, Wien, Hanappi-Stadion 19.30 Uhr/live ORF1, SR Peter Rasmussen/DEN):

Hinspiel 0:3 - der Aufsteiger trifft in der dritten und letzten Quali-Runde (Spieltermine 12./13. bzw. 26./27. August) auf Olympiakos Piräus und hat zunächst Heimrecht.

Rapid: Koch - Dober, Tokic, Patocka, Katzer - Hofmann, Heikkinen, Boskovic/Kulovits, Kavlak - Maierhofer, Hoffer/Jelavic. Ersatz: Hedl - Hiden, Thonhofer, Eder, Harding, Drazan

Es fehlen: Gartler (verletzt), Payer (erkrankt)

Fraglich: Hoffer (Prellung an der Schulter), Boskovic (Unterschenkel-Prellung)

Anorthosis: Begaj - Ocokoljic, Constantinou/Dellas, Katsavakis, Leiwakabessy - Skopelitis, Dobrasinovic, Bardon, Nikolaou - Sosin, Tsitajschwili. Ersatz: Nagy - Fabio Andrade, Frousos, Laban, Panagi, Samaras, Theodotou