Hannover - Der für die Marken Nivea, tesa und Hansaplast bekannte deutsche Kosmetik- und Klebstoffhersteller Beiersdorf will seine Preise anheben. "Beiersdorf kann sich von den steigenden Preisen im weltweiten Rohstoffmarkt nicht abkoppeln und wird im nächsten Jahr seine Verkaufspreise dieser Entwicklung anpassen", sagte Firmenchef Thomas-Bernd Quaas am Dienstag in Hamburg. Steigerungen von Umsatz und Gewinn im Halbjahr gehen jedoch erst kaum auf Preisaufschläge zurück. Der Konzern habe bisher von neuen Strategien im Einkauf profitiert und daher Verteuerungen bei Rohstoffen weitgehend auffangen können.

Trotz des Umsatz- und Gewinnanstiegs im ersten Halbjahr sind die Aktien von Beiersdorf am Dienstag an der Frankfurter Börse eingebrochen. Die Papiere des Kosmetik-Hersteller bildeten mit einem Minus von 9,4 Prozent auf 37,32 Euro das Schlusslicht im Nebenwerte-Index MDax.

Umsatzplus im Halbjahr

In den ersten sechs Monaten verbuchte Beiersdorf ein um Wechselkursschwankungen und Zukäufe bereinigtes Umsatzplus von 8,3 Prozent auf 3,09 Mrd. Euro. Beiersdorf wachse mindestens doppelt so schnell wie der Markt und gewinne in den Wachstumsregionen Marktanteile hinzu, sagte Quaas. "Das deutsche Geschäft ist in einem schwierigen Markt wieder auf Wachstumskurs. In den USA konnten wir einen Strategiewechsel erfolgreich umsetzen und erneut hervorragendes organisches Wachstum erzielen."

Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) legte auf 407 (315) Mio. Euro zu. Um Sondereffekte - etwa Investitionen in den chinesischen Markt - bereinigt, wuchs der Betriebsgewinn auf 392 (373) Mio. Euro. Der Überschuss legte auf 292 (206) Mio. Euro zu. Damit erfüllte der von dem Tchibo-Mutterkonzern Maxingvest kontrollierte Traditionskonzern die Erwartungen von Analysten weitgehend.

Die größte Geschäftssparte für Konsumartikel mit der Marke Nivea an der Spitze steigerte den Umsatz bereinigt um 8,6 Prozent auf 2,65 Mrd. Euro und erreichte eine bereinigte Umsatzrendite auf Vorjahresniveau von 13,5 Prozent. Im Segment tesa stiegen die Erlöse um bereinigt 6,6 Prozent auf 442 Mio. Euro, die Umsatzrendite stagnierte bei elf Prozent. (APA)