Die Planeten ziehen ihre Bahn, Äonen vergehen, und bei uns bleibt alles gleich. "Haiders geheimer Wahlplan" - schreit eine Titelzeile, und man denkt: Das habe ich doch schon einmal gelesen? So vor 20 Jahren etwa zum ersten Mal und seither immer wieder? Aus den Bildstrecken zu den Salzburger Festspielen blicken uns die ewig gleichen Promis an. Mit Gattin, mit "neuer Liebe", mit immer denselben Faxen für die Fotografen. Ein staatlicher Leitbetrieb, diesmal ist es die AUA, steht wieder einmal vor der Frage, ob er mit Steuergeld vor der Pleite gerettet oder privatisiert (ans Ausland verkauft) werden soll. Auf den Leserbriefseiten der Kronen Zeitung feiert immer dieselbe EU-Paranoia fröhliche Urständ, zum Teil mit immer denselben Namen.

Der Herausgeber der Krone wird immer Hans Dichand heißen. Nach der Wahl haben wir mit einiger Wahrscheinlichkeit wieder eine "große Koalition". Und das alles ist auch gut so. Das vermittelt Kontinuität, in sich selbst ruhende Gewissheit, einen Zustand buddhagleicher Kontemplation. Österreich bleibt sich gleich, und das ist schön. Dieses Mantra sagen wir uns jetzt alle immer wieder vor.  (rau/DER STANDARD, Printausgabe, 5.8.2008)