Klagenfurt - In der Kärntner FPÖ herrscht um die Nationalratswahl ein "Listenkrieg". Nachdem der ausgeschlossene Karlheinz Klement am Montag eine FPÖ-Liste mit sich selbst als Spitzenkandidat eingebracht hat, wird auch Landesobmann Franz Schwage eine mit dem von der Bundes-FPÖ abgesegneten Kandidaten Harald Jannach einbringen. Die Landeswahlbehörde muss entscheiden, welche die "legitime" FPÖ-Liste sein wird.

Klement meint im Gespräch mit dem Standard: "Die Mehrheit der Kärntner Funktionäre steht hinter mir." Bundesobmann Heinz-Christian Strache habe versucht, den Kärntnern seinen Kandidaten Harald Jannach aufzuzwingen. Diese hätten jedoch abgelehnt, und Jannach habe schließlich auf seine Kandidatur verzichtet. LandesobmannFranz Schwager sei im Parteivorstand dann aber auf Druck von Strache "umgefallen", und der einstimmige Wahlvorschlag mit Klement sei "umgereiht" worden. "Auch in anderen Bundesländern gibt es wachsenden Unmut über Strache" , so Klement. Er könne sich eine Wiedervereinigung des Dritten Lagers unter Jörg Haider "durchaus vorstellen".

Schließlich haben auch der ebenfalls wieder zu Haider heimgekehrte Ewald Stadler und der BZÖ-Nationalratsabgeordnete Sigisbert Dolinschek Klements Kärntner Wahlliste unterschrieben. (Elisabeth Steiner/DER STANDARD, Printausgabe, 6.8.2008)