Wien - "Laura, wo ist die Laura", ruft Harry Kopietz, Landesgeschäftsführer der Wiener SPÖ, fragend in die Menge. Laura Rudas eilt herbei, stellt sich zwischen Werner Faymann und Michael Häupl und macht die illustre Runde im Arkadenhof des Wiener Rathauses komplett. Klick. Der Medientermin zur Präsentation der Wiener Landesliste zur Nationalratswahl ist beendet.

Die 27-jährige Rudas ist Nummer 6 auf der Liste und steht für eine junge und weibliche SPÖ. Dieses Image soll der SPÖ - und dem Listenersten Werner Faymann - helfen, die meisten Stimmen einzufahren. Faymanns Strategie: "Keine Schlammschlacht" . Auf Faymann folgen auf der Landesliste Nationalratsabgeordnete Andrea Kuntzl, Gewerkschafts-Chef Wolfgang Katzian (GPA), Bildungsministerin Claudia Schmied und Staatssekretär Andreas Schieder. 66 Kandidaten sind auf der Liste, durchschnittlich sind sie 40 Jahre alt. Fast die Hälfte sind Frauen. Die Bundesliste der SPÖ für die Wahl wird erst auf dem Bundesparteitag kommenden Freitag beschlossen.

Die roten Gewerkschafter haben am Montag ebenfalls ihre Kandidatenliste abgesegnet. Erstgereihter ist FSG-Chef Wilhelm Haberzettl. Faymann und Häupl hatten sich in der Vergangenheit bemüht, die Gewerkschafter auf ihre Seite zu ziehen, die dem scheidenden Kanzler Alfred Gusenbauer nicht gewogen waren. Wenig verwunderlich ist es, dass Haberzettl "sehr hohe Unterstützung" für Faymann ankündigte. Die Spitzenkandidaten der Wiener VP, Grünen, FP und BZÖ stehen noch nicht fest. (mil, APA/DER STANDARD, Printausgabe, 5.8.2008)