Frankfurt - Der Internetportalbetreiber Lycos Europe ist wegen schwacher Werbeeinnahmen im ersten Halbjahr tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) habe sich der Verlust auf 10,9 Mio. Euro von 7,6 Mio. Euro vor Jahresfrist ausgeweitet, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Unter dem Strich stand ein Verlust von 9,8 Mio. Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Überschuss von 48,7 Mio. Euro erzielt worden war. Der Umsatz sei im ersten Halbjahr um 19 Prozent auf 33,3 Mio. Euro gefallen.

Vor allem im Werbebereich sei ein Rückgang der Erlöse zu verzeichnen gewesen, hieß es zur Begründung. Kosteneinsparungen hätten dies nicht auffangen können. In der zweiten Jahreshälfte setzt Lycos Europe nun unter anderem auf zielgruppengenaue Werbekampagnen, um das Wachstum anzukurbeln.

Zum Stand des Verkaufsprozesses wollte sich ein Unternehmenssprecher nicht näher äußern. Er erklärte lediglich, dieser sei auf gutem Wege. Lycos Europe hoffe auf einen Abschluss des Geschäfts noch in diesem Jahr. Im Mai hatte es in einem Medienbericht noch geheißen, der Verkauf des Internetportals komme nicht voran. Die Großaktionäre Bertelsmann und Telefonica suchten seit Monaten vergeblich nach einem Käufer. Die beiden Parteien halten jeweils rund 32 Prozent an Lycos Europe und haben die Investmentbank Dresdner Kleinwort mit der Käufersuche beauftragt.(APA/Reuters)