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Schlechte Aussichten für BMW? Für das kommende Jahr wollen die Bayern jedenfalls vorerst keine Prognose abgeben.

Foto: AP/Stache

nchen - Nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal hat BMW seine Prognose für 2008 massiv gesenkt und ist daraufhin an der Börse abgestürzt. Der bayerische Autobauer rechnet jetzt nur noch einer Umsatzrendite vor Steuern von mindestens 4 Prozent, wie BMW am Freitag in München mitteilte. Experten errechneten daraus eine Reduzierung der Prognose um 1,5 Mrd. Euro. Statt mindestens 3,8 Mrd. Euro Vorsteuergewinn wären es nur noch 2,3 Mrd. Euro. Die BMW-Aktie verlor nach dieser Mitteilung zeitweise über 10 Prozent.

Für das kommende Jahr gab BMW gar keine Prognose ab. Dies sei angesichts der Unsicherheiten nicht sinnvoll.

Im zweiten Quartal sackte der Vorsteuergewinn des Unternehmens um 44 Prozent auf 602 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab. Der Nettogewinn ging um 32,7 Prozent auf 507 Mio. Euro zurück. Der Umsatz sank um 0,9 Prozent auf 14,6 Mrd. Euro.

Der Gewinn der Unternehmens im ersten Halbjahr fiel um mehr als ein Viertel auf 994 Mio. Euro. In den ersten sechs Monaten des Vorjahres verbuchte BMW noch einen Gewinn von 1,34 Mrd. Euro.

US-Geschäft neu strukturiert

Für die Einbußen seien "die deutlich steigenden Öl- und Rohstoffpreise, die Schwäche des US-Dollar und die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise sowie die schwächere Konjunktur in den USA" verantwortlich, erklärte BMW.

Als eine der Reaktionen auf die schlechten Zahlen will BMW sein Geschäft im wichtigen US-Markt neu ausrichten. Jetzt sei dort nicht die Zeit für reines Volumenwachstum, sagte Vorstandschef Norbert Reithofer. Stattdessen würden Fahrzeugkontingente in andere, rentablere Märkte umgeleitet und die Preise erhöht. Der Verkauf in den USA werde gegenüber den Planungen um rund 40.000 Fahrzeuge zurückgeschraubt. Welches Verkaufsvolumen das konkret bedeutet, sagte er nicht.

Pläne für Geländewagen begraben

Auch die Pläne für eine nochmalige Erweiterung der Geländewagen-Familie hat BMW mittlerweile begraben. "Wir wollten einen X7 bauen. Den haben wir diese Woche im Vorstand beerdigt", sagte Reithofer Freitagmittag in einer Telefonkonferenz.

BMW hatte mit dem Pendant zum 7er seine Palette an Geländewagen nach oben abrunden wollen. Bislang sind der X5, der kleinere X3 und die Coupe-Variante X6 zu haben. Die Einführung des Mini-Geländewagens X1 ist für 2009 geplant. (APA/AP/AFP/dpa)